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- Geschrieben von Lukas Koch
Eine am Ende deutliche 7:21 Niederlage mussten am vergangenen Samstag die Ringer des SC Anger hinnehmen, die zum diesjährigen Ringerfestl dem Tabellenführer aus Westendorf unterlagen.
Für den Kampf mit dem Spitzenreiter der Ringerliga Bayern hatten sich die Angerer Verantwortlichen eine Teamvariante überlegt, die auf die bisherigen Aufstellungen der Gäste zugeschnitten war und dabei der weiter ersatzgeschwächten Angerer Mannschaft die beste Siegchance geben sollte. Allerdings stellten die Allgäuer, die für den Spitzenkampf sowie das anschließende Ringerfestl mit einem Fanbus angereist waren, im Vergleich zu den Vorwochen stark um, wodurch die Angerer Hoffnungen bereits nach der Waage stark gesunken waren.
Für den verhinderten Sebastian Kolompar startete Nikolozi Santeladze stilartfremd bis 57 kg griechisch-römisch gegen Michael Steiner und ging bis zur Pause mit einem Wurf sowie Durchdrehern im Boden mit 9:0 in Führung. Anschließend fand der Westendorfer besser in den Kampf und verkürzte noch etwas auf 11:3, was an den drei Mannschaftspunkten für den SCA aber nichts mehr änderte. Anstatt Oleksandr-Hooman Eftekhari schickten die Gäste bis 130 kg Freistil ihren bulgarischen Koloss Georgi Ivanov auf die Matte, der beinahe 30 kg mehr als Benedikt Argstatter auf die Waage brachte und entsprechend dieses Duell auch dominierte. Während sich der Angerer beim 0:7 Halbzeitstand, der vor allem durch Rausschieben entstanden war, noch gut aus der Affäre zog, geriet er nach der Pause in eine Bodenlage inklusive Durchdreher-Position, die schließlich in der technischen Überlegenheit für den Westendorfer endete. Bis 61 kg Freistil stand zum ersten Mal in dieser Saison Andreas Hocheder für die erste Mannschaft auf der Matte und zeigte wie schon in den Vorwochen eine bärenstarke Leistung. Gegen den erfahrenen Markus Stechele ließ der Jugendliche keine Aktionen zu und punktete nach einem 2:0 Halbzeitstand im zweiten Durchgang zweimal mit jeweils vier Punkten durch Beinangriffe, die in Summe ein 10:0 Ergebnis sowie drei Mannschaftspunkte bedeuteten. Bis 98 kg griechisch-römisch standen sich wie schon vor sieben Wochen Simon Öllinger und Felix Kiyek gegenüber, wobei der knapp 10 kg schwerere Westendorfer in der ersten Hälfte der aktivere Ringer war und eine vom insgesamt souveränen Kampfrichter Christopher Geiger angeordnete Bodenlage für einen Ausheber-Wurf nutzte.
Nach der Pause schwanden beim Gästeringer allerdings zunehmend die Kräfte, was der Angerer für drei eigene Punkte nutzte, mit denen er zwar noch auf 3:6 verkürzte, den Kampf aber insgesamt nicht mehr drehte und zwei Mannschaftspunkte nach Westendorf gingen. Bis 66 kg griechisch-römisch stand für den weiterhin erkrankten Felix Baumgartner erneut Paul Hogger in der Aufstellung, der aber nicht auf den Bulgaren Avgustin Spasov, sondern den Trainer der Westendorfer, Maximilian Goßner, traf. Der ehemalige Bundesliga-Ringer hatte nichts von seinem Können verlernt und war vor allem im Bodenkampf mit Ausheber-Würfen zu stark für den jungen Angerer, der in der fünften Kampfminute die technische Überlegenheit nicht mehr verhindern konnte, womit die Gäste zur Pause mit 6:10 führten. Im ersten Kampf nach der Unterbrechung, die durch eine gelungene Aufführung der „Dance Teens“ aus der Abteilung Leichtathletik verkürzt wurde, standen sich wie schon im Vorkampf Mohammed Khasaev und Luis Wurmser gegenüber. Nachdem dem Angerer vor sieben Wochen noch ein Schultersieg gelungen war, ereilte ihn nun selbst dieses Schicksal, als er mit einer Zange erwischt wurde und weitere vier Punkte an die Allgäuer gingen. Den dritten und letzten Angerer Sieg an diesem Abend erkämpfte sich bis 71 kg Matthias Eckart, der in einem aktionsarmen Kampf mit Nasrat Nasratzada stets der aktivere Ringer war und aufgrund zweier Aktivitätszeiten am Ende mit 2:1 gewann. Der Angerer hatte dem Westendorfer damit dessen erste Saisonniederlage beigebracht und erhielt einen Mannschaftspunkt. Auf 80 kg griechisch-römisch war Franz Fröhlich aufgerückt, der damit eigentlich dem ukrainischen Ausnahmeringer Bohdan Kabyn aus dem Weg gehen wollte, der am Samstag aber ebenfalls eine Gewichtsklasse nach oben gegangen war. In einem ungleichen Duell holte sich der Westendorfer nach zwei Suplex-Würfen noch in der ersten Minute die technische Überlegenheit, indem er den Angerer bis zum 0:16 Endstand über die Matte drehte. Auf 75 kg griechisch-römisch hatte Michael Klouceck abgekocht, der es mit dem zweiten Trainer der Westendorfer, Matthias Einsle, zu tun bekam und in der ersten Runde in einer angeordneten Bodenlage zwei Durchdreher nicht verteidigen konnte. Im aktionsarmen zweiten Durchgang punkteten beide Ringer jeweils einmal, was einen 1:6 Endstand und zwei Mannschaftspunkte für die Gäste bedeutete. Ein ausgeglichenes Duell lieferten sich zum Abschluss bis 75 kg Freistil Philipp Bart und Daniel Joachim, in dem der Angerer bis kurz vor Schluss 3:1 führte, ehe der zuvor sehr passive Westendorfer mit der letzten Aktion einen erfolgreichen Beinangriff landete, durch den er auf 3:3 ausglich und aufgrund der zuletzt erzielten Wertung mit einem Mannschaftspunkt gewann, womit er auch den 7:21 Endstand einstellte.
Nach dem Kampf feierten beide Vereine, die seit vielen Jahren eine Freundschaft verbindet, gemeinsam mit ihren Fans beim Angerer Ringerfestl die bisherige Saison, die mit vier ausstehenden Kampfwochenenden nun auf die Zielgerade einbiegt. Am kommenden Samstag hat die erste Mannschaft aufgrund einer Kampfverschiebung frei und kann diese Zeit zur Regeneration nutzen, ehe dafür eine Woche später direkt zwei Heimkämpfe gegen Unterföhring und Burgebrach anstehen.
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- Geschrieben von Andreas Wittenzellner
Der Countdown läuft zum offenen Jean-Foeldeak-Turnier am Samstag 6. Juli in Traunstein. Das renommierte Nachwuchsturnier findet in diesem Jahr in der südostbayerischen Region des Freistaats statt. Ausrichter des Jugendturniers, das beim Bayerischen-Ringer Verband seit Jahrzehnten zum festen Bestandteil des bayerischen Turnierprogrammes gehört, ist in diesem Jahr der TV Traunstein (Bezirk Inn/Chiem), dessen Geschichte bis ins Jahr 1946 zurückreicht. Dort steigen Vorfreude und organisatorische Planungen gleichermaßen.
„Wir bereiten uns seit Anfang Juni auf das Turnier vor und wollen gute Gastgeber sein“ betont TVT-Abteilungschef Hartmut Hille und fügt hinzu: „Für uns ist das eine Ehre, ein Turnier mit einer solch bedeutenden Historie ausrichten zu können.“ Auch der ebenfalls in Traunstein aktive Bezirksleiter Christian Pribil freut sich auf Ausrichtung der Jugendwettkämpfe in seiner Heimatstadt. Er war im Rahmen seiner Bezirksarbeit maßgeblich daran beteiligt, dass das Foeldeak-Turnier nach Traunstein kommt, das in der vor fünf Jahren in Kooperation zwischen dem Landkreis Traunstein, der Stadt Traunstein und dem TV Traunstein fertiggestellten 3-fach Turnhalle in unmittelbarer Bahnhofsnähe durchgeführt wird. Dort hatte die Stadt Traunstein auch einen Ringerraum erbauen lassen, der den Traunsteiner Ringern moderne und attraktive Trainingsbedingungen ermöglicht.
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- Geschrieben von Lukas Koch
Als Belohnung für ihre tollen Leistungen auf den Bayerischen und Deutschen Meisterschaften in den vergangenen Jahren bekamen am vergangenen Wochenende die beiden heimischen Nachwuchsringer Sebastian Gröbner (TSV Trostberg) und Maximilian Hinterstoißer (SC Anger) die Chance, sich unter den Augen des bayerischen Landestrainers Matthias Baumeister auf den internationalen Tallinn Open zu beweisen. Das in sie gesetzte Vertrauen konnten die beiden auch mehr als erfüllen, indem sie im alljährlich in der estländischen Hauptstadt stattfindenden Nachwuchsturnier, das Ringer aus ganz Europa und Nordamerika anzieht, in zwei stark besetzten Gewichtsklassen den 2. Und 9. Platz erreichten. Komplettiert wurde das Bayerische Team durch Vitus Scheifele vom TSV Westendorf, Tobias Kohler und Dominik Thiel vom SC Isaria Unterföhring, Mark Barnowski vom SV Johannis Nürnberg sowie Freistil-Trainer Alexander Michael.
In der Altersklasse 2009 und 2010 ging Sebastian Gröbner vom TSV Trostberg in der Gewichtsklasse bis 48 kg auf die Matte und maß sich dort mit 28 Mitstreitern. Nach einem schnellen Schultersieg zum Auftakt über Denys Vitkovskyy aus der Ukraine unterlag der heimische Nachwuchsringer im zweiten Kampf dem Franzosen Manserer Khadjiev technisch überlegen und stand damit in den folgenden Duellen unter Druck, da eine zweite Niederlage das Turnieraus bedeutet hätte. Gröbner hielt diesem aber hervorragend stand und ließ im Anschluss einen weiteren Schultersieg über Egemen Okuyan aus der Türkei sowie einen hart erkämpften 9:7 Punktsieg über Colton Schultz aus den USA folgen. Im fünften Kampf des Tages konnte auch Gelbs Rubljovs aus Litauen den jungen Trostberger nicht stoppen, der sich dieses Mal sicher mit 5:0 nach Punkten durchsetzte. Gröbner stand damit nur noch einen Sieg vom Finale entfernt, da sein französischer Kontrahent aus dem zweiten Kampf inzwischen ausgeschieden war und nur noch Leo Säynäjoki auf den jungen Trostberger wartete. In einem spannenden Kampf behielt der heimische Ringer nach vier intensiven Minuten mit 6:4 die Oberhand und stand damit nach einer herausragenden Leistung zum Abschluss eines langen Turniertages im Finale. In diesem zeigte sich schließlich Kyrylo Shcherbyna aus der Ukraine als der stärkere Ringer, wodurch Gröbner auf einem hervorragenden zweiten Platz landete und mit der Silbermedaille im Gepäck die Heimreise antreten durfte.
Bis 57 kg griechisch-römisch stand vom SC Anger Maximilian Hinterstoißer auf der Matte und sah sich unfassbaren 46 Mitstreitern gegenüber. Davon unbeeindruckt begann der junge Angerer direkt mit zwei technisch überlegenen Siegen und schickte die beiden Schweden Devin Svärtling und Ehsan Alizada vorzeitig mit 8:0 und 10:1 von der Matte. Joel Jyrkilä aus Finnland hieß im dritten Duell der Kontrahent des Angerers, der auch dieses Mal nicht zu stoppen war und sich souverän mit 8:0 durch technische Überlegenheit durchsetzte. Im vierten Duell des Tages musste sich Hinterstoißer zum ersten Mal geschlagen geben und unterlag dem Schweizer Joel Gächter, dem späteren Turnierfünften, mit 4:13. Diesen ersten Rückschlag konnte der Angerer Nachwuchsringer allerdings problemlos verkraften und zeigte bereits im fünften Kampf wieder sein ganzes Können, indem er Oleksii Fominykh vom brandenburgischen 1. Luckenwalder SC technisch überlegen mit 12:2 von der Matte schickte. Das Turnieraus ereilte Hinterstoißer schließlich in seinem sechsten Kampf an diesem Mammut-Tag, als er sich Zakhar Nuzhyn, der sich wenig später auch als Turniersieger durchsetzte, aus der Ukraine geschlagen geben musste und nach seiner zweiten Niederlage ausschied. Dennoch durfte der junge Angerer stolz auf seine Leistung sein und wurde insgesamt Neunter in seiner Gewichtsklasse.
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- Geschrieben von Roman Hölzl
Seit jeher dienen dem Deutschen Greco-Nationaltrainer Michael Carl und seinem Trainerstab die im dänischen Nykøbing Falster ausgetragenen Thor Masters als Gradmesser der Leistungen vor den anstehenden großen internationalen Turnieren. Doch geht es heuer nicht "nur" um die Teilnahme an Weltmeisterschaften, vielmehr stehen die Qualifikationsturniere für die Olympischen Spiele auf dem Plan, zu deren Teilnahme eine Nominierung des Bundestrainers notwendig ist. Für die Burghauser könnten die Karten nach den beeindruckenden Leistungen im hohen Norden kaum besser sein, um beim kommenden Qualifikationsturnier auf Europa-Ebene mit dabei zu sein.
Im heurigen Jahr waren die mittlerweile schon traditionellen Thor Masters, die ausschließlich im griechisch/römischen Stil ausgetragen werden, qualitativ und quantitativ stark besetzt wie nie zuvor: mit 20 Landesvertretungen sowie einigen Sportlern, die ihre Vereinsfarben vertraten, ergab sich ein Teilnehmerfeld, das durch eine durchwegs hohe Leistungsdichte bestach. Somit wurden die Thor Masters zu einem echten Gradmesser für die deutsche Nationalmannschaft. Da das Turnier im sogenannten "Nordischen Modus" ausgetragen wurde, ergeben sich für alle Sportler eine Vielzahl an Mattengefechten, in den jeweiligen Pools alle Sportler gegeneinander antreten mussten.
Im Fall von Witalis Lazovski, der in der Klasse bis 67 Kilo auf die Matte ging, bedeutete dies konkret sieben Kämpfe, verteilt auf zwei Wettkampftage. Nach den ersten fünf Kämpfen war Lazovski, der u.a. den ehemaligen Vize U23-Europameister Niklas Öhlen (Schweden) und den international sehr erfahrenen Finnen Matias Lipasti besiegen konnte, eigentlich auf Finalkurs. Doch im entscheidenden Kampf gegen den Moldawier Valentin Petic war Lazovski nicht nur mit einem starken Gegner, sondern auch mit einer Vielzahl an regelwidrigen Kampfrichterentscheidungen konfrontiert, gegen die er am Ende bei seiner 3:8 Niederlage nichts ausrichten konnte. Im kleinen Finale sicherte sich Lazovski am Ende mit einem 1:1 Sieg auf Grund der zuletzt erzielten Wertung gegen den Schweizer Andreas Vetsch die hochverdiente Bronzemedaille. Lazovskis ärgster Konkurrent auf den Startplatz bei der Olympiaqualifikation - Aaron Bellscheidt - musste im Gesamtklassement mit Rang neun vorliebnehmen, sodass der Burghauser Leistungsträger nach seiner beeindruckenden Bundesliga-Runde nun noch ein weiteres Argument zu seinen Gunsten aufführen kann.
Im Limit bis 72kg gelang Michael Widmayer nach fünf Siegen in Folge der Finaleinzug. Im Kampf um Gold musste er sich am Ende überraschend deutlich dem Litauer Vilius Savickas geschlagen geben, der zuletzt im Jahr 2023 mit seiner Silbermedaille beim Grand Prix von Deutschland für Aufsehen sorgte. Besonders auffällig bei Widmayers Kämpfen: Aufgrund seines immensen Offensivdrangs und einiger Unaufmerksamkeiten lag Widmayer in den meisten Kämpfen zurück, konnte aber im weiteren Kampfverlauf auf Grund seiner Konditions- und Willensstärke die Kämpfe noch zu seinen Gunsten drehen.
Als mit Abstand am besten besetzte Gewichtsklasse stellte sich das 77kg-Limit heraus, in dessen 28 Mann starkem Teilnehmerfeld sich eine Vielzahl an Weltklasseathleten tummelten, darunter auch die Burghauser Idris Ibaev und Roland Schwarz. Besonders spannend: auch Deni Nakaev - der wohl größte Konkurrent der beiden Wackerianer - war ebenfalls mit am Start, sodass die Ergebnisse der Thor Masters sicherlich direkten Einfluss auf die Nominierung des Bundestrainers haben dürfte. Vor allem Idris Ibaev zeigte bei seinen sechs Turnierkämpfen beeindruckende Leistungen. Nach Siegen gegen den ungarischen U20 Europameister Attila Tösmagi und eben gegen seinen größten Konkurrenten im Bundeskader - Deni Nakaev - gelang Ibaev am Ende der Einzug ins kleine Finale. Einzig dem Serben Viktor Nemes, seines Zeichens amtierender Vize-Europameister, musste sich Ibaev geschlagen geben. Im Kampf um Bronze ließ Ibaev dem Schweden Albin Olofsson keine Chance und punktete diesen vorzeitig aus. Roland Schwarz kam bei seinen sechs Turnierkämpfen auf vier Siege und zwei Niederlagen. Auch Schwarz musste sich dem Serben Viktor Nemes geschlagen geben, zudem kassierte er gegen Deni Nakaev eine vermeidbare 2:3 Niederlage. Im Gesamtklassement landete Schwarz auf Rang sieben, Deni Nakaev auf Platz fünf.
Nicht mit am Start war Christopher Kraemer, der eigentlich für die Gewichtsklasse bis 60kg vorgesehen war. Zuletzt arbeitete Kraemer akribisch auf die Teilnahme bei den Thor Masters hin, nachdem er ja von einer Verletzung und der daraus unvermeidbaren Operation wochenlang zur Pause gezwungen wurde. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt machte ihm allerdings ein fiebriger Infekt einen Strich durch die Rechnung, sodass sein Comeback zwangsweise ins Wasser fiel.
Auch die restlichen deutschen überzeugten mit starken Turnierleistungen. So demonstrierte Etienne Kinsinger in der Klasse bis 60 Kilo mangels echter Konkurrenz seine Klasse mit dem ungefährdeten Turniersieg. Im 87 Kilo-Limit verpasste Hannes Wagner zwar die Medaillenränge auf Rang sechs liegend, zeigte aber ansprechende Leistungen auf der Matte. Im Halbschwergewicht bis 97kg sicherten sich Lucas Lazogianis und Peter Öhler Silber und Bronze. Schwergewichtler Jello Krahmer verpasste mit dem vierten Platz die Medaillenränge knapp. Dank der geschlossenen Mannschaftsleistung sicherte sich das deutsche Team mit 17 Punkten unangefochten die Länderwertung. Platz zwei und drei gingen mit elf bzw. zehn Punkten an Litauen und Moldawien.
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- Geschrieben von Roman Hölzl
Mit zwei Bayerischen Meistern, einem Vizemeister und zwei Bronzemedaillisten kehrte der Burghauser Tross von den diesjährigen Bayerischen Meisterschaften im freien Stil zurück, die am zurückliegenden Wochenende im oberfränkischen Burgebrach ausgefochten wurden. Damit bestätigten die Burghauser Ringer ihre zuletzt schon gute Formkurve mit jeder Menge Edelmetall.
Bayerische Meisterschaften in Burgebrach: Erwin Kobsar, Benjamin Pap Orsag, Timur Muhametow, Alexander Bulatov, Talha Yilmaz, Mustafa Ermanbetov, Magomed Kartojev (v.l.). © SV Wacker Burghausen
Am Samstag gingen mit den Männern auch die Nachwuchsathleten der A- und C-Jugend auf die Matte. Bei den jüngsten Teilnehmern war der SVW mit vier Startern gut vertreten – gleich zwei davon traten in der Klasse bis 34kg an. So kämpfte sich Mustafa Ermanbetov, der zum ersten Mal in der 34 Kilo-Klasse auf die Matte ging, nach drei Siegen und einer Niederlage in den Poolkämpfen bis ins kleine Finale vor. Dort traf er auf Phil Baumeister (SV Johannis Nürnberg), dem er knapp und unglücklich mit 4:7 unterlegen war. Somit blieb Ermanbetov trotz starker Leistungen nur der undankbare vierte Plate im Gesamtklassement. Als zweiter Burghauser Starter war Alexander Bulatov angetreten, der nach zwei Siegen und zwei Niederlagen in seinem Pool ein ausgeglichenes Punktekonto aufweisen konnte. Die reichte zwar nicht für den Einzug in die Finalkämpfe, mit dem guten achten Platz und seinen gezeigten Leistungen konnte Bulatov durchaus zufrieden sein. Neben Mustafa Ermanbetov rückte auch Talha Yilmaz eine Gewichtsklasse auf und startete im Limit bis 38 Kilo - der mit 21 Startern mit Abstand am besten besetzte Gewichtsklasse. Auch ihm gelangen wie schon Alexander Bulatov in den Poolkämpfen zwei Siegen und zwei Niederlagen, sodass Yilmaz am Ende auf dem elften Platz landete. Der erfolgreichste Burghauser Starte war in der C-Jugend hingegen Timur Muhametow, der in der Klasse bis 42 Kilo an den Start ging. Nach drei Siegen und einer Niederlage in den Poolkämpfen zog Muhametow ins Finale ein, in dem er Pavlos Gkampaeridis (SC Isaria Unterföhring) gegenüberstand. Zwar konnte Muhametow den Kampf lange offen gestalten, am Ende musste er beim Stand schon 4:12 eine Schulterniederlage hinnehmen. Trotz der Finalniederlage konnte sich Muhametow dank seiner starken Auftritte zurecht über die hochvierdiente Silbermedaille freuen. Bei den A-Jugendlichen war hingegen als einziger Burghauser Starter Benjamin Pap Orsag im Turnierverlauf vertreten. Nach zwei Schulterniederlagen landete Pap Orsag in der Gewichtsklasse bis 42 Kilo auf dem dritten Platz.
Bei den Männern vertraten mit Erwin Kobsar und Magomed Kartojev zwei Starter die Farben des SV Wacker Burghausen – und dies durch die Bank erfolgreich! Nach längerer Pause ging Erwin Kobsar im Limit bis 57 Kilo auf die Matte. Auf zwei vorzeitige Siege gegen Mehmetcan Düzenli (TSV Sulzberg e.V) und David Dik (TV Traunstein) folgten Niederlagen gegen Nikolay Dobrev (SC Oberölsbach) und Simon Thurner (TV Geiselhöring). Am Ende war die Bronzemedaille Lohn für die Kobsars Mühen. Ein klarer Klassenunterschied wurde schnell bei den Auftritten von Magomed Kartojev sichtbar, der in der Klasse bis 70 Kilo seine Gegner nach Belieben beherrschte. Nach zwei Schultersiegen und einem Sieg durch verletzungsbedingtes Nicht-Antreten seines Gegners zog Kartojev souverän ins Finale ein. Dort traf er Felix Marek (ASV Hof), den er beim Stand von 11:0 noch auf die Schultern legte und damit seinen zweiten Titel bei den Bayerischen Meisterschaften feiern konnte.
Am Sonntag standen die Meisterschaften für die Altersgruppen der D-Jugend, B-Jugend und Junioren auf dem Plan. Während bei den D-Jugendlichen keine Burghauser Starter vertreten waren, gingen in der B-Jugend Arseni Michalev und Enes Saglam auf die Matte. Nach vier Schulterniederlagen in Folge mobilisierte Michael im letzten Turnierkampf nochmals alle Kräfte und sicherte sich zum Abschluss der Poolkämpfe noch einen hart umkämpften 8:7 Punktsieg gegen Moritz Klüpfel (RSV Schonungen), sodass er am Ende auf dem fünften Platz landete. Mit einem Sieg und zwei Niederlagen sicherte sich Enes Saglam am Ende in der Klasse bis 80 Kilo die Bronzemedaille. Als einziger Burghauser Vertreter machte Alexander Kreimer bei den Junioren gegen seinen einzigen Gegner Benedikt Hinterseer (AC Bad Reichenhall) gleich mit der ersten Aktion einen Schultersieg perfekt und sicherte sich damit die Goldmedaille im Limit bis 125 Kilo.
Die Burghauser Arseni Michalev, Alexander Kreimer, Enes Saglam, v.l., bei der Bayerischen in Burgebrach. © SV Wacker Burghausen
Die Bayerischen Meisterschaften im griechisch-römischen Stil finden in zwei Wochen statt, die heuer im Allgäu vom TSV Kottern ausgetragen werden.