Das Kadetten-Sichtungsturnier des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) ist Geschichte. Unter Beobachtung der Bundestrainer gingen am vergangenen Wochenende die Kämpfe über die Bühne. Festzuhalten bleibt: Ewald Stoll (110 kg/SV Johannis Nürnberg) hat seine Fahrkarte für die Kadetten-Europameisterschaft Mitte Juni in Bulgarien sicher in der Tasche.

Das Freistil-Team des BRV in Heidelberg © BRV 

Im leichtesten Limit bis 45 Kilo standen sich nur zwei bayerische Athleten gegenüber. Hier bezwang der Nürnberger Damir Shifadugov Niklas Steiner vom TSV Westendorf knapp. „Es war ein ausgeglichener Kampf zweier Ringer, die beide schon bei Deutschen Meisterschaften Medaillen geholt haben“, resümiert Marcel Fornoff, hauptamtlicher Freistil-Landestrainer des BRV. Allerdings dürfte es unwahrscheinlich sein, dass Bundestrainer Marcel Ewald die leichten Gewichtsklassen bei den kontinentalen Titelkämpfen besetzen wird. In der Gewichtsklasse bis 48 Kilo verlor Alexander Vishniakov nur einen Kampf. Jannis Rebholz (ARGE Baden-Württemberg) war für den Nürnberger eine Nummer zu hoch. Bedenkt man im Nachhinein, dass der Nachwuchsgrizzly in seinem ersten Kadettenjahr ist. Auf verlorenem Posten war auch Felix Kirchhof (55 k/SC Isaria Unterföhring), der chancenlos gegen den späteren Turniersieger Karamjeet Holstein (Sachsen) war. Doch den entscheidenden Kampf um Bronze gewann er auf Schulter und holte sich so Platz drei. Im Limit bis 60 Kilo erreichte Patrick Meichelböck (TSV Westendorf) den fünften Platz, weil er sich in der Hoffnungsrunde im internen Vereinsduell gegen Luis Wurmser durchsetzte. Allerdings war bei Meichelböck im kleinen Finale die Luft raus. Selbst Adam Leifridt (71 kg/RC Bergsteig Amberg) musste schon frühzeitig die Segel streichen. Um den Lohn hat sich Grizzly-Akteur Erdogan Güzey selbst gebracht. Der Nürnberger lag im Finale gegen Lenny Spiegel (ARGE Baden-Württemberg) zur Pause mit 0:3 zurück, kämpft sich auf 3:3 heran und ließ sich 20 Sekunden vor Kampfende mit einer weiteren Zweierwertung noch die Butter vom Brot nehmen. „Das ist sehr ärgerlich. Spiegel war zwar unbequem, doch den muss Edi einfach besiegen“, blickt Fornoff auf den ersten Durchgang, als Güzey die zweiminütige Kampfzeit völlig verschlief. Bis 110 Kilo hatte Ewald Stoll (SV Johannis Nürnberg) leichtes Spiel. Er besiegte zweimal Kay Schall (ARGE Baden-Württemberg) und löste damit souverän das EM-Ticket. „Wir haben bei den Freistilern zwar sechs Medaillen geholt, doch dürfen wir das alles erst einmal nicht überbewerten“, so Marcel Fornoff. „Auffallend war, dass es für unsere Sportler der erste Wettkampf seit langem war. Wir stehen körperlich und konditionell gut da, darauf lässt sich aufbauen. Allerdings haben sie keine Wettkampfpraxis“, so der BRV-Coach in seiner Bilanz.

Bei den Griechisch-Römisch-Spezialisten verspielte Johann Engelhardt (65 kg) mit seiner knappen Finalniederlage seine Chancen auf eine EM-Teilnahme. Der Kaderathlet des TSV Burgebrach beherrschte seinen Gegner, verlor aber mit 1:2-Wertungspunkten. Maximilian Prestele (55 kg/TSV Westendorf) und Erik Vinkovics (51 kg/Weißenburg) waren in ihren Gewichtsklassen körperlich unterlegen. Selbst Fabian Meier (60 kg/SC Oberölsbach) hat super gekämpft, wenngleich auch er im Kraftbereich noch arbeiten muss. Jonas Edel (71 kg/SV Johannis Nürnberg) schaffte am Ende einen dritten Rang.

Von links: Emma Stühle, Berenike Kurth, Nina Brosch, Johanna Reigl, Lena Forstner, Annette Linhart, Margarethe Scheu, Matthias Fornoff © BRV

Bei den Kadettinnen gab es nur einmal Grund zum Jubeln: Berenike Kurth vom SC Isaria Unterföhring holte für das BRV-Team die einzige Medaille in Heidelberg. „Wir haben fest daran geglaubt und freuen uns sehr mit ihr über den zweiten Platz“, so BRV-Frauenreferentin und Trainerin Emma Stühle. Kurth verlor das Finale gegen Leonie Wolf (Hessen) auf Schulter. Bei den Mädels hinken die Kaderathletinnen noch etwas hinterher. „Trotzdem haben alle richtig gut gekämpft und sich nach Niederlagen nicht herunterziehen lassen“, betont Stühle. Hauptamtlicher Landestrainer Matthias Fornoff appelliert besonders die Vereine: „Baut die Mädchen mit in eurer Vereinstraining ein und kümmert euch um sie.“ Rund fünf Monate bis zur Ausrichtung der Deutschen Einzelmeisterschaften bleibt nun noch genug Zeit: „Die Mädels wissen nach dem Sichtungsturnier, wo sie stehen“, so Stühle abschließend.

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