Der TSV Westendorf hat eine beeindruckende Saison in der bayerischen Ringer-Oberliga mit dem Titel gekrönt. Eine Woche nach dem 17:10-Auswärtssieg beim TSV Burgebrach machten die Ostallgäuer in eigener Halle alles klar und gewannen auch den finalen Rückkampf mit 19:7. Direkt nach dem letzten Kampf ließen sich die Ringer feiern und nahmen auch den Siegerpokal aus den Händen von Florian Geiger, Vizepräsident Sport des Bayerischen Ringer-Verbandes, und Ligenreferent Jens Heinz entgegen.
Die beiden Cheftrainer des TSV Westendorf, Jürgen Stechele (Freistil, links im Bild) und Klaus Prestele (Griechisch-Römisch), feiern den Titel. Fotos: Wolfgang Seiffert
Es war schon vor dem Kampf eine prächtige Stimmung in der proppevollen Sparkassen-Arena im Bürgerhaus. Westendorfs Schüler wurden für ihren Titel in der Bezirksliga-Schwaben gebührend gefeiert. Seit 13 Jahren sind die Nachwuchsasse unangefochten die Nummer eins. Mit einem unbändigen Siegeswillen ging das Oberliga-Männerteam in seinen finalen Rückkampf. Zur Pause führte der TSV mit 9:4. Michael Steiner (57 kg), Niklas Stechele (61 kg) und Nasrat Nasratzada (66 kg) holten die wichtigen Einzelsiege, während Felix Kiyek (98 kg) und Patrick Riedler (130 kg) bei den schweren Jungs die Niederlagen in Grenzen hielten.
Jens Brosowski (blaues Trikot) gewinnt den Kampf im Schwergewicht gegen Patrick Riedler.
Nach der Pause folgte ein nervenzerreißender Kampf nach dem anderen. Simon Einsle (86 kg) punktete seinen Gegner aus, Daniel Joachim (71 kg) verlor sehr unglücklich, gab aber alles. Doch nach den Siegen von Michael Heiß (80 kg) und Matthias Einsle (75 kg) war nicht nur der Gesamtsieg, sondern auch der Titel sicher. Besonders nach dem Sieg von Michael Heiß gegen Dominik Winkler mussten die Ordner im Gästeblock einschreiten und die Wogen wieder glätten. „Mein Gegner hat unsportlich gerungen, das habe ich nach dem Kampf gesagt und dafür eine Bierdusche abbekommen“, erzählt Heiß, der trotzdem seinen Jubel freien Lauf ließ. „Solche Emotionen gehören zum Ringen dazu. Wir haben eine geniale Veranstaltung erlebt. So muss Ringen sein“, sagt Griechisch-Römisch-Cheftrainer Klaus Prestele, der wie Abteilungsleiter Thomas Stechele die Ringer zu diesem sensationellen Auftritt gratulierte. „Wir haben einen tollen Kampfabend erlebt. Die Fans waren einfach grandios“, klatscht der Ringerchef auch in Richtung der treuen Zuschauer Beifall. Überaus glücklich wirkte Niklas Stechele. Der Titel bedeute dem Kaderathlet des DRB ganz viel. „Ich bin Teil dieses Teams und dieses Vereins. Wir haben mit einer jungen Mannschaft geschafft, keinen Kampf zu verlieren.“ Selbst für Michael Heiß (siehe unteres Foto, rotes Trikot) ist dieser Titel etwas ganz Besonderes. Der ehemalige Bundesliga-Ringer, der nach dem Abstieg aus der Eliteliga den Umbruch befürwortete, sagt überglücklich: „Wir haben in dieser Saison eine gewisse Entwicklung gesehen. Viele Ringer haben schon große Verantwortung übernommen. Wir haben eine gute Bank für die Zukunft, wir sind ein starkes Team“, lobt Heiß seine Teamkollegen in höchsten Tönen.
„Die Saison war einfach unglaublich. Wir wussten nach dem Umbruch nicht, wo wir stehen. Die Zuschauer haben es angenommen und sind uns treu geblieben“, dankt Vereinsboss Robert Zech Fans, Gönner und Sponsoren. „Wir haben uns den Titel redlich verdient.“ Für Griechisch-Römisch-Cheftrainer Klaus Prestele haben die Jungs eine starke Saison gerungen. Es sei eine überragende Mannschaftsleistung gewesen. „Ich ziehe meinen Hut davor. Das ist ein einfach wundervoll.“ In die gleiche Kerbe schlägt auch Freistil-Cheftrainer Jürgen Stechele, der unglaublich stolz und einfach glücklich sei. „Mir gehen die Superlative aus. Unser Team ist mental so stark. Die Meisterschaft ist der absolute Höhepunkt. Wir haben was Historisches erlebt.“ Auch Burgebrachs Abteilungsleiter Volkmar Schmal gratulierte den Allgäuern zur Meisterschaft. „Für uns ist der Vizetitel aber trotzdem ein großartiger Erfolg.“