Er war nach einem anstrengenden Kampftag nicht nur ganz schön kaputt, Denis Kudla war am Ende vor allem zufrieden und glücklich: Die Reise nach Istanbul hatte sich für ihn wirklich gelohnt, er schaffte den Sprung ins deutsche Ringerteam für die Olympischen Sommerspiele in Rio. Im griechisch-römischen Stil bestritt Kudla das letzte Qualifikationsturnier in Istanbul. Er musste in der Gewichtsklasse bis 85 kg das Finale erreichen, um sich das Ticket für Rio zu sichern. Peter Thurner, seit vielen Jahren in der Ringerabteilung des TSV Aichach schon in den verschiedensten Positionen tätig, und Trainer Oguz Özdemir waren nach Istanbul gereist, um hier Denis Kudla zu unterstützen. Vor allem Oguz Özdemir darf besonders stolz sein auf den Erfolg von Denis Kudla, schließlich hatte er sechs Jahre lang beim TSV Aichach den jungen Denis als Trainer betreut und ihm so den Weg bereitet. Denis Kudla hat aber auch selbst viel geleistet. Es waren – so erzählt Oguz Özdemir – harte Arbeit und viele Entbehrungen, die der heute 21-Jährige auf sich genommen hat, immer ausgerichtet auf das Ziel, große Leistungen als Ringer zu vollbringen.

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Geschafft: Denis Kudla ist bei Olympia 2016 in Rio. Foto: Peter Thurner

Vom sechsten bis zum zwölften Lebensjahr trainierte Denis Kudla unter Oguz Özdemir in Aichach, „bei ihm habe ich das Ringen wirklich gelernt“, so berichtete er einmal selbst. „Ich habe alles aufgegeben für den Ringersport“ und damit meint er beispielsweise auch, dass er von seiner Familie wegging ins Ringer-Internat des VfK Schifferstadt, dem Verein, für den er heute noch an den Start geht. Und wenn Denis Kudla zu seinen Eltern nach Hause kommt – sie leben in Adelzhausen im Landkreis Aichach-Friedberg – dann steht auch hier der Sport im Vordergrund. Er steht um 7 Uhr morgens auf und absolviert erst einmal eine Stunde Seilspringen. Er lässt sich auch zu Hause nicht gehen, und wenn er hier ist, dann kommt er spätestens am Abend nach Aichach, um mit den TSV-Ringern zu trainieren. In Istanbul beim letzten Qualifikationsturnier sicherte Denis Kudla, der deutsche Meister 2016 bei den Männern, dem Deutschen Ringer-Bund das dritte Ticket im griechisch-römischen Stil. Dabei hatte er sich zuvor auch gegen harte nationale Konkurrenz durchsetzen müssen, um in Istanbul an den Start gehen zu können. So hat er Mitte April beim Qualifikationsturnier im serbischen Zrenjanin im Halbfinale knapp gegen den russischen Olympiasieger von 2004, Mishine, verloren. Dass sich Denis Kudla aber auch vor starker Konkurrenz nicht zu verstecken braucht, bewies er beim Qualifikationsturnier in Istanbul. Da war von vorneherein klar, dass er das Finale erreichen muss, dann ist das Olympiaticket gesichert. Zweimal gewann Denis Kudla mit 2:0: gegen den Italiener Fabio Parisi und den Franzosen Melonien Noumonvi. Der Franzose hatte sich übrigens 2014 den Weltmeistertitel in dieser Klasse geholt. Mit 2:1 siegte Denis Kudla dann im Viertelfinale gegen den Tschechen Artur Omarov und im Halbfinale gegen den türkischen Lokalmatador Metehan Basar. Zum Finale musste er nicht mehr antreten, weil Robert Kobliashvili wegen einer Verletzung nicht mehr auf die Matte ging. Nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft in dieser Gewichtsklasse und dem dritten Platz bei der Europameisterschaft 2016 hat Denis Kudla mit der Qualifikation für Rio ein besonderes Zeichen gesetzt, und nicht nur in Schifferstadt, sondern auch in Aichach bei der Ringerabteilung des TSV wird man ihm ganz besonders die Daumen drücken.

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