Mit einer wahren Energieleistung haben die Ringer des TSV Westendorf eine vermeintliche Niederlage gegen die RKG Freiburg 2000 abgewendet und ein verdientes 13:13-Unentschieden geholt. Damit endete auch eine Durststrecke von fünf in Folge verlorener Kämpfe gegen die Breisgauer, die ersatzgeschwächt die Reise ins Ostallgäu antraten. „Für uns ist es ein gefühlter Sieg. Die Jungs haben eine absolute Teamleistung gezeigt“, lobte der Zweite Vorstand des TSV, Bernhard Hofmann, die Einstellung und den Willen der Mannschaft. Denn Simon Einsle schaffte mit seinem Sieg im Schlusskampf die Wende in einem mehr als spannenden Duell.
Der "Held des Abends": Simon Einsle gewann mit 4:3 gegen den Favoriten Ion Vasilachi. Foto: Stefan Günter
Es war der erwartet schwere Kampf gegen die Breisgauer. Anders als noch im Hinkampf bot Markus Stechele im leichtes Limit Krasimir Krastanov die Stirn. Wenige Sekunden vor dem Ende gab der 19-Jährige noch zwei weitere Zähler zur 0:8-Niederlage ab. Im Schwergewicht machte es Christian Stühle seinem Gegenüber Viktor Reh in keinster Weise einfach. Nach aufopferungsvollem Kampf konnte Stühle eine höhere Niederlage vermeiden und verlor mit 2:6-Wertungspunkten. Punktelieferant Mehmed Feraim hatte zwar anfangs leichte Probleme gegen die destruktive Ringweise von Florian Losmann, doch der Westendorfer holte sich Punkt für Punkt, sodass auch der Freiburger der Übermacht von Feraim nicht gewachsen war. Die ersten vier Zähler waren auf der Habenseite des TSV. Zu Höchstform lief auch Vlatislav Metodiev auf. Yazin Uzun, der für den Verletzten Pavel Bura antrat, hatte keine Chance und verlor mit 0:15. Für den 36-jährigen Bulgaren war es der vierte Sieg in Folge in der Rückrunde im Halbschwergewicht. Einen Spitzenkampf erlebten die Zuschauer in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm zwischen Christopher Kraemer und Amiran Shavadze. „Dieser Fight war für unsere Verhältnisse auf einem hohen europäischen Niveau. Solche Duelle sehen wir nicht oft in Westendorf. Da hat jeder Pech gehabt, der nicht dabei war und den Kampf nicht gesehen hat“, so Abteilungsleiter Thomas Stechele über einen der vielen Höhepunkte. Der Georgier Shavadze siegte am Ende knapp. „Chris ist der eigentliche Sieger dieses Kampfes“, sagte Trainer Rudolf Gebhard in der Pause zu Kraemer aufmunternd. Das Heimteam führte mit 8:6.
Nach der Pause stand Steve Masuch im Mittelgewicht auf der Matte. Doch gegen den sechs Kilogramm schwereren Lars Schäfle hatte der 23-jährige TSV‘ler keine Chance. Mit 2:7-Wertungspunkten holte sich der Freiburger zwei weitere Punkte. Für den Afghanen Nasrat Nasratzada im Dress der Westendorfer war es ein besonderer Abend: Er feierte gegen den deutschen Spitzenringer Manuel Wolfer sein Debüt vor großer Kulisse und zugleich sein Debüt als Zweitliga-Ringer. Dass am Ende ein deutlicher 18:0-Erfolg für den Südbadener zu Buche stand, war in dieser Höhe zwar nicht ganz einkalkuliert, doch Bernhard Hofmann fand trotzdem lobende Worte für den 19-Jährigen. „Er hat sich super verkauft. Ich kenne Manuel Wolfer noch aus meiner Trainerzeit. Er ist ein absoluter Topmann, der auch auf internationalen Turnieren stets oben mit dabei ist. Für Nasrat war es dennoch ein super Ergebnis. Im Limit bis 86 Kilogramm im griechisch-römischen Stil feierte Michael Heiß einen Schultersieg gegen Maximilian Remensperger. Wie so oft waren die letzten beiden Duelle im Weltergewicht ausschlaggebend über Sieg und Niederlage. Maximilian Goßner hatte es im vorletzten Kampf mit Rainhold Kratz zu tun. Nach aufopferungsvollem Kampf musste er sich mit 1:3-Wertungspunkten dem Breisgauer geschlagen geben. Simon Einsle sorgte mit seinem Sieg gegen den Favoriten Ion Vasilachi nicht nur für große Jubelstürme, sondern holte dadurch das mehr als verdiente Unentschieden heraus. „Viele kennen Simon als defensiven Kämpfer. Er hat jetzt schon das Gespür, wann die Situation für einen Angriff da ist. Er hat sich heute mit einem Erfolg belohnt“, so TSV-Coach Rudolf Gebhard beim anschließenden Pressegespräch und Abteilungsleiter Thomas Stechele fügte hinzu: „Die Jungs werden von Rudi und unserem Cheftrainer Klaus Prestele topp eingestellt. So gehen sie auch auf die Matte. Sie geben sich nicht verloren.“