Die rumänische Hauptstadt Bukarest war am vergangenen Wochenende Schauplatz für ein internationales Turnier der Junioren. Bundestrainer Marcel Ewald nominierte dafür auch zwei bayerische Ringer. Yusuf Senyigit (97 kg/SV Johannis Nürnberg) und Johannes Mayer (92 kg/ATSV Kelheim). Beide kamen nicht nur in die Medaillenränge, sondern erkämpften sich auch einen Startplatz für die Ende Juni beginnende Junioren-Europameisterschaft in Dortmund.
Die beiden Junioren-Freistiler Yusuf Senyigit (links) und Johannes Mayer beim internationalen Turnier in Bukarest. © Fornoff/BRV
Es war ein starkbesetztes Turnier. Die russische Mannschaft trat mit ihrer besten Formation an. Auch die Moldawier, Ukrainer, Ungarn und Gastgeber Rumänen schickten kein Kanonenfutter. Dass der DRB in der Länderwertung am Ende sogar auf Platz drei kam, liegt auch an den hervorragenden Ergebnissen von Mayer und Senyigit. Beide gehören dem Bundesstützpunkt Nürnberg an, wie auch Adrian Barnowski, der allerdings wegen einer Oberschenkelverletzung erst gar nicht die Reise antrat.
Jeweils sechs Ringer waren in den Gewichtsklassen bis 92 und 97 Kilo gemeldet. Yusuf Senyigit schaffte mit Platz drei ein starkes Ergebnis, wobei er nach einem fulminanten technisch-überlegenen Auftaktsieg nicht einmal Luft holen konnte. Fünf Minuten später musste er bereits wieder auf die Matte. Den Kampf gegen den Moldawier verlor er allerdings nach Punkten wie gegen den späteren Turniersieger aus Ungarn. Doch um Bronze ließ sich der Nürnberger dann nicht mehr den Schneid abkaufen. Erneut musste er gegen den Moldawier antreten. Doch diesmal gewann er den Kampf zu seinen Gunsten und belohnte sich mit Edelmetall. „Yusuf hat eine gute Leistung erzielt und sich dadurch das Ticket für die Heim-EM verdient“, bilanziert Marcel Fornoff. Der hauptamtliche Freistil-Landestrainer des BRV unterstützte in Bukarest Bundestrainer Ewald.
Johannes Mayer holte sich in seiner Gewichtsklasse sogar die Silbermedaille. Nur gegen den Russen Kirillov fand er zweimal seinen Meister. Verlor er beim ersten Aufeinandertreffen mit 4:6, so verlief das Duell um Platz eins dann weitaus enger. Mit 0:2 musste sich der Kelheimer, der in der kommenden Saison erneut für die Johannis Grizzlys das Trikot überziehen wird, knapp geschlagen geben. Nicht zu vergessen waren aber die überzeugenden Auftritte von ihm gegen den ungarischen und bulgarischen Vertreter, die er jeweils vorzeitig auspunktete. Auch Mayer wird bei der EM in Dortmund die bayerischen Farben im DRB-Team vertreten.
Bereits am kommenden Sonntag (13.6.) geht es für das bayerische Duo bereits zur unmittelbaren Wettkampfvorbereitung nach Heidelberg. Im Olympiastützpunkt werden sie dann bis Donnerstag intensive Einheiten erleben. Schließlich soll bei der Heim-EM in Dortmund auch etwas Zählbares aus bayerischer Sicht herausspringen.