Nur zwei Bayern werden bei der anstehenden Welt-Olympia-Qualifikation in Sofia über die Waage schreiten: Der Westendorfer Freistilspezialist Niklas Stechele (57 kg) und Roland Schwarz, der sich im Limit bis 77 Kilo der Griechisch-Römisch-Spezialisten im großen Teilnehmerfeld eines von insgesamt zwei Tickets sichern möchte.

Roland Schwarz will in Sofia das Ticket für die Olympischen Spiele lösen. © DRB

Verletzungsbedingt konnte der Vize-Europameister von 2019 bei der ersten Olympia-Qualifikation nicht teilnehmen. Ein Nerv drückte den 24-Jährigen auf die Bandscheibe. Ringerdoc Klaus Johann operierte den Bundesliga-Akteur des SV Wacker Burghausen. Drei Tage nach dem Eingriff startete Schwarz mit den Reha-Maßnahmen. Sechs Wochen später stand er sogar wieder auf der Matte. In Kroatien, bei einem Trainingslehrgang, konnte er sich sogar wieder mit der internationalen Konkurrenz messen. „Ich bin fit, wenn nicht sogar fitter als vor meiner Verletzung“, strotzt Roland Schwarz vor Selbstvertrauen. Bei der Olympia-Quali in der bulgarischen Hauptstadt traut sich der DRB-Kaderathlet den großen Coup zu. Insgesamt sind im Limit bis 77 Kilo 34 Teilnehmer gemeldet. Auffallend ist, dass selbst noch der Serbe Viktor Nemes, Weltmeister von 2017, noch nicht das Ticket gelöst hat. Auch der Olympiasieger von 2012 und dritter Weltmeister von 2018,

Hyeonwoo Kim aus Korea, muss sich noch beweisen. „Ich lasse mich von Namen nicht abschrecken“, zeigt sich Schwarz optimistisch nach Frank Stäbler, Etienne Kinsinger, Eduard Popp und Denis Kudla auch auf den Olympiazug aufspringen zu können. Je näher der Tag X kommt, desto größer sei die Vorfreude. „Mein Ziel war es schon von klein auf bei den Olympischen Spielen mit dabei zu sein. Ich werde das Maximum abrufen.“

Selbst Patric Nuding, Bundesstützpunkttrainer in Nürnberg, weiß, dass Roland Schwarz auf seinem steinigen Weg zum Erreichen des Olympiatickets alles andere ausblenden muss. „Er hat nach den ganzen Rückschlägen nie das Ziel verloren. Roland hat viel gearbeitet. Jetzt in Sofia kann er an einem normalen und guten Tag jeden besiegen.“ Für Nuding sei Schwarz ein Instinkt- und Gefühlsringer, was ihn auch zu einem unangenehmen Gegner mache. Für Matthias Fornoff, hauptamtlicher Landestrainer des Bayerischen Ringer-Verbandes, habe es Schwarz selbst in der Hand. „Ich traue ihm den großen Wurf zu.“ Seit über 15 Jahren kennt Fornoff seinen Schützling genau, wie auch dessen Stärken und Schwächen. „Roland steht vor einem harten Turnier. Wenn er ruhig und konzentriert bleibt, seine Stärken ausnutzt und dabei nicht überheblich wird, kann er natürlich etwas reißen.“ Ins gleiche Horn stößt auch DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis, der Roland Schwarz als „sehr ehrgeizigen“ Athleten beschreibt. „Roland hat das technische Know-How, um gegen die besten Ringer der Welt zu gewinnen“, verweist er dabei auf die Silbermedaille bei der EM 2019 in Bukarest oder Platz drei beim Individual-World-Cup 2020 in Serbien. In Belgrad rang Schwarz allerdings im Limit bis 82 Kilo. Der Sportdirektor ist sich bewusst, das Olympia-Quali-Turnier wird für keinen Ringer zu einer Art Selbstläufer. „Du brauchst als Ringer immer ein Stück Demut, um auch über sich hinauswachsen zu können“, blickt Zamanduridis auf das erste Quali-Turnier in Ungarn zurück, als Etienne Kinsinger in schier aussichtsloser Situation das Unmögliche noch möglich machte und seinen Halbfinalkampf noch gewann.

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