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- Geschrieben von Stefan Günter
Der TSV Westendorf hat seinen ersten Saisonsieg unter Dach und Fach gebracht. Die Ostallgäuer fertigten am vergangenen Samstag in der Sparkassen Arena im Bürgerhaus Alpenblick den SC Oberölsbach mit 24:1 ab. Schon zur Pause führte der TSV uneinholbar mit 14:0. Mann des Abends war Cheftrainer Matthias Einsle, der sich in den Dienst der Mannschaft stellte und einen unglaublichen Kampf absolvierte.
„Wir haben spannende Kämpfe gesehen. Das Ergebnis darf man trotz der Höhe nicht überbewerten“, freut sich Zweiter Vorstand Bernhard Hofmann über den ersten Sieg. Schon der Auftakt des Kampfabends verlief vielversprechend. Im Limit bis 57 Kilo hatte Edris Fazeli einen leichten Stand. Nach 1.50 Minuten stand der Überlegenheitssieg des Westendorfers gegen Salman Kaschijew bereits fest. Im Schwergewicht musste Felix Kiyek (Griechisch-Römisch) gegen Patrik Fanderl ran. Der Oberölsbacher blieb in der abgelaufenen Bayernliga-Saison 2021 zwar ohne Niederlage, doch diesmal hatte er mit Kiyek seinen Meister gefunden. Nach einer zwischenzeitlichen 5:1-Pausenführung drehte der Westendorfer, der schon bei den Bayerischen Meisterschaften Fanderl bezwang, mächtig auf und gewann mit 12:1. Einen weiteren Mannschaftspunkt holte Michael Steiner (61 kg, Griechisch-Römisch), der gegen Fabian Meier knapp gewann. Um das Limit bis 98 Kilo nicht kampflos abzugeben, stellte sich Matthias Einsle auf. Sein Gegner Pascal Hampel führte zwar mit 4:2-Wertungspunkten, doch dann packte der Freistilcheftrainer sein ganzes Können aus und rang den um 20 Kilo schwereren Oberölsbacher mit 13:4 nieder, was in der Arena für Jubelstürme sorgte. „Ich habe nach der Waage kurz überlegt, ob ich das wirklich mache“, sagt Einsle. Dass es für ihn optimal lief, damit hätte er nicht rechnen können, obwohl die Allzweckwaffe der Westendorfer, die Beinschraube, bei richtiger Anwendung jeden Gegner zermürbt. So wie im Fall von Matthias Einsle. „Das ist alte Schule und es funktioniert. Wir haben so viele Schüler, die heute Abend den Kampf beobachtet haben. Was wir immer im Training predigen, klappt“, betont Bernhard Hofmann. Den letzten Kampf vor der Pause entschied Nasrat Nasratzada in der Gewichtsklasse bis 66 Kilo im Freistil mit 14:4 gegen Felix Leinweber für sich.
Selbst im weiteren Verlauf des Kampfabends war der TSV Westendorf bis auf eine Begegnung nicht mehr zu stoppen. Felix Jürgens (86 kg) lag zwar zur Pause mit 4:5 gegen Jürgen Fürst zurück, doch der Griechisch-Römisch-Spezialist drehte die Begegnung und gewann den Kampf noch mit 9:5. Neuzugang Ion Gaimer bekam bei Magomed-Baschir Kartojev zwar ordentlich Gegenwehr, doch der 40-Jährige schaffte mit seiner Erfahrung einen ungefährdeten 5:1-Sieg und damit weitere zwei Punkte für den Gastgeber. Simon Einsle (Freistil) gelang im Limit bis 80 Kilo im Freistil ein 7:0-Sieg gegen Thomas Kleesattel. Ein hartes Duell sahen die 400 Zuschauer zwischen Daniel Joachim und Majid Dadashi. Trotz zwischenzeitlicher 4:0-Führung des Westendorfers und zwei Verwarnungen seines Gegenübers verlor Joachim am Ende knapp mit 5:7-Wertungspunkten. Dagegen ließ Philipp Reiner im letzten Kampf des Abends Jamie-Leon Dirnhofer beim technischen Überlegenheitssieg (17:2) nicht den Hauch einer Chance. „Ich glaube, dass wir den Sieg sehr gut einsortieren können. Wir waren in neun Begegnungen der verdiente Sieger. Wir schauen jetzt weiter auf uns. Um Meister zu werden, müssen wir alle Mannschaften besiegen“, war natürlich auch Vereinschef Robert Zech vom Kampfabend sehr begeistert.
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Beim Oberliga-Saisonstart gegen den SC Anger mischten sich die beiden Westendorfer Aushängeschilder Christopher Kraemer und Niklas Stechele noch unter die Zuschauer, nun geht es für ihre Bundesliga-Teams am Wochenende los. Während Niklas Stechele zum Saisonauftakt mit dem SC Siegfried Kleinostheim nach Schorndorf muss, tritt Kraemers SV Wacker Burghausen daheim gegen die Eagles Lichtenfeld an.
Vor dem Anpfiff in Westendorf gegen Anger ehrten Zweiten Vorstand Bernhard Hofmann (links) und Abteilungsleiter Thomas Stechele (rechts) die beiden Aushängeschilder Christopher Kraemer (2.v.r.) und Niklas Stechele. © Stefan Günter
Beim Start ist der 26-jährige Griechisch-Römisch-Spezialist nicht vorgesehen. Christopher Kraemer, der in dieser Saison zum ersten Mal seine Ringerstiefel in der Mannschaft für die Ostbayern schnürt, ist primär für die Rückrunde vorgesehen. Er geht im Limit bis 66 Kilo auf die Matte, „wobei es nicht ausgeschlossen ist, dass ich aus taktischen Gründen auch in der Vorrunde bis 71 Kilo ran muss“, macht der Bundeskaderathlet deutlich. Da er also jederzeit mit einem außerplanmäßigen Einsatz rechnet, muss er weiterhin trainieren. Spätestens Anfang November ist Kraemer dann mitunter jedes Wochenende gefordert, wenn er sich sowohl gegen nationale Topleute als auch gegen internationale Spitzenringer beweisen muss. „Auf wen ich treffen könnte, weiß ich nicht, das ist mir auch egal. Mein Ziel ist es, dass ich alle Kämpfe gewinne.“ Kraemer selbst tritt in Burghausen ein schweres Erbe an. Zwei Jahrzehnte war Andreas Maier Aushängeschild und Publikumsmagnet, ehe er zur vergangenen Saison seine aktive Zeit für beendet erklärte.
Horst Lehr oder Engin Cetin – noch ist nicht sicher, auf welchen Topathleten Niklas Stechele am Samstagabend trifft, wenn er mit dem SC Siegfried Kleinostheim auswärts in Schorndorf zu Gast ist. Der Freistilspezialist traf vergangene Saison im Viertelfinale auf Cetin, hier musste er sich im leichtesten Limit knapp mit 2:3 geschlagen geben. Stechele selbst erwartet bei den Spartanern einen engen Kampf. Der 22-Jährige ist sowohl für die Vorrunde als auch vereinzelt für die Rückrunde geplant. Wie Christopher Kraemer ist auch er mit drei Ringerpunkten behaftet. „Ich freue mich auf viele Kämpfe, auf viele Einsätze und besonders auf das Derby gegen Hösbach und auf die weiteren bayerischen Duelle gegen Burghausen und Nürnberg.“ Niklas Stechele geht für die Unterfranken mittlerweile in seine dritte Saison. „Unser Ziel ist wieder das Erreichen der Playoff-Runde, dann schauen wir weiter“, so der Westendorfer.
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„Für uns ist es ein gefühlter Sieg, weil wir nur mit neun Mann angetreten sind“, sagte Thomas Stechele, Abteilungsleiter des TSV Westendorf, unmittelbar nach dem Saisonauftakt gegen den SC Anger. Vor 450 Zuschauer holten die Ostallgäuer ein 13:13-Remis, lagen zur Pause aber bereits mit 3:10 zurück.
Doch bevor der Kampf offiziell startete, wurde Neuzugang Ion Gaimer herzlich willkommen geheißen. Abteilungsleiter Thomas Stechele würdigte zudem die Leistung der beiden Westendorfer Aushängeschilder, Niklas Stechele und Christopher Kraemer, die in diesem Jahr bei den deutschen Einzelmeisterschaften Silber beziehungsweise Gold gewannen. Dann wurde es ernst. Edris Fazeli ging im leichtesten Limit auf die Matte. Der Freistilspezialist unterlag kurz nach der Pause gegen den Neuzugang derer Angerer Sebastian Kolompar vorzeitig mit 0:15-Wertungspunkten. Im Schwergewicht hatte es Griechisch-Römisch-Spezialist Felix Kiyek mit Armin Majoros zu tun. Am Ende verlor er mit 1:7. Den ersten Sieg feierten die Zuschauer im Duell zwischen Michael Steiner (61 kg, Freistil) und Lorenz Hagelauer, der stilartfremd, sich gegen eine hohe Niederlage stemmte. Steiner gewann mit 4:2 und holte damit den ersten Punkt für den TSV. Weil die Westendorfer im Halbschwergewicht (97 kg, Freistil) keinen Gegner stellten, gingen automatisch an Benedikt Argstatter vier Mannschaftspunkte. Den letzten Kampf vor der Pause absolvierte Nasrat Nasratzada (66 kg, Freistil) gegen Martin Bauer. Der Westendorfer holte einen 8:2-Sieg und dadurch zwei Mannschaftspunkte.
„Bis zur Pause dachte ich wirklich, dass wir verlieren“, so Weltergewichtler Daniel Joachim. Doch bevor er auf die Matte schritt, gab es direkt nach der Pause zwischen Felix Jürgens (86 kg, Griechisch-Römisch) und Simon Öllinger das hitzigste Duell des Abends. Der Angerer kassierte von Kampfrichter Holger Atzesberger schon zwei Verwarnungen, schaffte es aber dennoch das Duell mit 7:5 zu gewinnen. Somit hatten die Gäste einen weiteren Punkt auf ihrem Konto. Dann folgte die Premiere des 40-jährigen Ion Gaimer (71 kg, Griechisch-Römisch). Lautstark angetrieben von den Zuschauern drückte er Felix Baumgartner auf beide Schultern. Vier Punkte für Westendorf, die Aufholjagd des TSV begann und die Fans machten noch mehr Stimmung. Freistiler Simon Einsle (80 kg) ließ beim deutlichen 13:0-Sieg über Maximilian Pöschl nichts anbrennen. Als auch noch Daniel Joachim (75 kg, Freistil) gegen Matthias Eckart drei Mannschaftspunkte (9:0) holte, führte Westendorf vor dem abschließenden Duell von Philipp Reiner mit 13:11. Der Griechisch-Römisch-Spezialist gab gegen Michael Klouceck alles, verlor aber mit 3:6, sodass zum Schluss zwei Zähler auf das Angerer Konto gingen. „Ich wollte gewinnen, hatte mir schon einen Schlachtplan zurechtgelegt, doch er ging leider nicht auf“, wurmte ihn diese Niederlage. Schließlich hätte er dazu beitragen können, dass der TSV zum Saisonauftakt siegreich hervorgeht. Unterdessen sei Daniel Joachim unendlich stolz auf die Mannschaftsleistung. „Wir sind stark zurückgekommen.“ Unterm Strich sei es die großartige Stimmung der Fans gewesen, die die Ringer besonders nach der Pause nach vorne gepusht haben. „Vor dieser Kulisse, ohne Einschränkungen, gebe ich 150 statt 100 Prozent. Einfach geil.“
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Die Tage für die Westendorfer Ringer bis zum Saisonstart sind gezählt. Wenn am 17. September endlich die Oberliga-Runde startet, wollen die TSV-Akteure angreifen. Schon am vergangenen Samstag nutzten sie ein intensives Bezirkstraining am Stützpunkt Westendorf. Hier kamen auch Sportler aus Kottern, Röhlingen und Unterelchingen dazu.
© Daniel Ammersinn
40 Athleten nutzten die Gelegenheit, um zu schauen, auf welchem Stand sie nun wirklich sind. „Es ging in den beiden Einheiten speziell um die Wettkampfvorbereitung“, so Landesstützpunkttrainer Matthias Einsle. Jeder Ringer blickte auf drei volle Trainingskämpfe zurück. Leider nahmen nicht alle schwäbischen Vereine das Angebot eines intensiven Trainingstags wahr. „Obwohl unser Sportreferent Thomas Stechele alle Vereine einlud, nahm der Großteil leider nicht daran teil“, bedauert Bezirksvorsitzender Stefan Günter. Unterelchingen gehört dem Bezirk Schwaben an, der AC Röhlingen nicht, nutzte aber die Möglichkeit in Westendorf mitzutrainieren. Beide Teams nehmen übrigens an den Wettkämpfen in Württemberg teil. Während für sie der Saisonstart am kommenden Wochenende ist, starten die Ostallgäuer und alle anderen bayerischen Teams erst am 17. September.
Unterdessen hat Griechisch-Römisch-Cheftrainer Maximilian Goßner einen guten Eindruck von den eigenen Athleten gewonnen. „Was ich gesehen habe, stimmt mich schon zufrieden. Hier und da gibt es zwar noch Potential mit Luft nach oben, doch die Jungs sind fit.“ Ähnliche Töne gibt auch Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle von sich, der die Entwicklung der Jungs als positiv bewertet. Der Großteil der 40 teilnehmenden Athleten waren Westendorfer. „Sicherlich müssen wir abwarten, wie sich der eine oder andere Ringer entwickelt. Denn ein Wettkampf ist natürlich was ganz anderes als ein Training.“ Die Hausaufgaben im Grundlagenbereich wurden schon längst gemacht. Bis zum ersten Anpfiff in der Sparkassen Arena im Bürgerhaus Alpenblick warten auf die TSV-Athleten nur noch kurze, intensive Trainingseinheiten.<
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- Geschrieben von Stefan Günter
Der große Wurf ist Christopher Kraemer beim Großen Preis von Deutschland am Ende nicht gelungen. Der 26-jährige Bundeskaderathlet des TSV Westendorf wird bei der Mitte September terminierten Weltmeisterschaft in Belgrad nicht dabei sein. Stattdessen wird wohl Olympiateilnehmer Etienne Kinsinger (Saarland) die Reise nach Serbien antreten.
Drei Kämpfe, drei Niederlagen. Das sind die harten Fakten aus Sicht von Christopher Kraemer. „Die Ergebnisse sprechen aber nicht seinem aktuellem Leistungsstand wider“, macht Matthias Maasch, Landestrainer des Bayerischen Ringer-Verbandes deutlich. In allen drei Begegnungen haben laut seiner Analyse „nur Kleinigkeiten gefehlt, die wir nun im Trainingsprozess ausarbeiten werden.“ Beim Großen Preis von Deutschland in Dortmund startete Kraemer im Limit bis 60 Kilo. Zwei Kilo Toleranz beim Gewicht stand jedem Athleten zu. Zum Turnierauftakt traf er auf den Ukrainer Vladyslav Kuzko. Knapp mit 2:3-Wertungspunkten unterlag Kraemer, wobei der Ostallgäuer viel zu verhalten agierte. Ausschlaggebend war dann das nächste Duell gegen seinen größten Widersacher Etienne Kinsinger. 2019 bei der Deutschen Meisterschaft in Kaufbeuren zwang er den Saarländer im Finale um Gold in die Knie. In Dortmund lag Kraemer bereits mit 0:5 zurück, ehe er eine fulminante Aufholjagd startete und den Kampf mit 7:5 drehte. „Er hat sich dann leider die Butter vom Brot nehmen lassen“, betont Maasch. Wenige Sekunden vor Ende der Begegnung verlor der TSV’ler noch mit 7:9-Wertungspunkten. Auch den dritten Kampf gegen den Ukrainer Viktor Petryk konnte Kraemer nicht gewinnen, auch weil ihm das Glück fehlte. Eine sichere Viererwertung wertete das Kampfgericht nur mit zwei Punkten, sodass der Kaderathlet mit 3:5 das Duell abgab. Kraemer sieht die beiden Tage in NRW daher mit gemischten Gefühlen: „Drei Niederlagen sind jetzt auch nicht prickelnd. In jedem Kampf hatte ich den Sieg fest in der Hand. Ich bin nicht weit weg“, so die Erkenntnis des 26-jährigen Griechisch-Römisch-Spezialisten. „Die Arbeit mit Matthias Maasch bringt mich dennoch voran, ich habe mich weiterentwickelt, das stimmt mich durchaus positiv.“ Für den Landestrainer sei Kraemer dennoch auf dem richtigen Weg. „Es ist ein Prozess. Dieses Jahr wollen wir die Basis aufbauen. Mit dem Gewinn des Deutschen Meistertitels ist es bereits gut gelaufen. Wir werden jetzt zusammen die nächsten Monate intensiv weiterarbeiten“, verweist Maasch besonders auf das Jahr 2023. Denn hier werden schon die Weichen für die Olympischen Spiele in Paris gestellt.
Christopher Kraemer (rotes Trikot) wenige Sekunden vor Schluss im Kampf gegen Etienne Kinsinger. Zwar versucht der Westendorfer Kaderathlet noch den Saarländer mit einem Eichhörnchensprung zu Fall zu bringen, doch der Köllerbacher fing diese Aktion ab. © Jörg Richter/Ringsport-Magazin