Roswitha Schrenker ist nicht nur in Turnerkreisen ein Begriff, sondern besonders bei den Ringern. Jüngst feierte die Bambergerin ihren 85. Geburtstag. 1977 wurde sie Listenführerin mit Bezirkslizenz, zwei Jahre später erlangte sie die Landeslizenz und schaffte 1984 den Sprung zur BRV-Listenführer-Referentin. Schrenker gehörte dem BRV-Kampfrichterausschuss an. Selbst der DRB kam an ihr nicht vorbei. Sie war bei nationalen Spitzenlehrgängen und als Krönung wurde ihr im Jahr 1987 die Aufgabe als Listenführerin bei der Jugend-Weltmeisterschaft in Schifferstadt erteilt. Stets erwies sie sich als absolute Fachfrau.

Nicht nur deutschlandweit mischte die gebürtige Oberfränkin mit, auch bei ihrem Heimatverein, dem KSV Bamberg, war sie sich nicht zu schade, jahrzehntelang Führungsaufgaben zu übernehmen. 40 Jahre übte sie die Position der Schatzmeisterin aus. Auch eine Damengymnastikgruppe wurde durch sie damals ins Leben gerufen. Anfang der 1970er Jahre konnte sie ihr Hobby mit dem Beruf verbinden. Als Sportlehrerin nahm sie etwa 1.000 Schülerinnen das Sportabzeichen ab. Die Gundelsheimerin war selbst sehr erfolgreich. Mit ihrer Partnerin Marga Eitel erreichte sie im Kunst-Kraft-Sport 1957 den bayerischen Meistertitel und obendrein noch den deutschen Vizetitel. Dazu kamen noch mit verschiedenen Partnern mehrere bayerische Vizetitel und einen dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften. Doch das war noch lang nicht alles, was Roswitha Schrenker anpackte: 1987 wurde sie Statistik-Referentin, zwei Jahre später sogar BRV-Frauenreferentin. „Sie hat in diesem Ehrenamt Unschätzbares für das Frauenringen geleistet“, würdigt Manfred Werner, von 2001 bis 2021 Präsident des BRV, das jahrelange Engagement.

Unter ihrer Regie erreichten die Frauen und weiblichen Ringerinnen bei deutschen Meisterschaften insgesamt 133 Medaillen. Selbst auf internationaler Bühne rissen die Erfolge nicht ab: Bei Europameisterschaften neun, bei Weltmeisterschaften vier Medaillen. Darüber hinaus kümmerte sie sich in ihrer „mütterlich-zupackenden Art“ besonders um die weiblichen Spitzentalente. Vom BLSV, BRV, DRB und vom Freistaat Bayern hat sie zahlreiche Ehrennadeln verliehen bekommen.

Allerdings kümmerte sie sich auch stets um ihre Kinder Sandra und Klaus, die ebenfalls sehr erfolgreich im Judo und Ringen tätig waren. Noch jetzt ist die 85-Jährige innerhalb der Ringerfamilie gut vernetzt.

Unter seiner Präsidentschaft im BRV ernannte Manfred Werner Roswitha Schrenker zum Ehrenmitglied. © Stefan Günter