Wenige Tage nach den deutschen Einzelmeisterschaften der Kadetten, die in Dürbheim und Werdau stattfanden, haben nun auch die zuständigen Landestrainer ein Fazit gezogen. Für den hauptamtlichen Cheftrainer des Bayerischen Ringer-Verbandes Marcel Fornoff sieht die Bilanz keineswegs rosig aus: „Drei Medaillen sind weit unter unseren Ansprüchen.“
Im Freistilteam Bayern standen 16 Athleten im Aufgebot. Für Fornoff habe nur der Unterföhringer Dominic Thiel vollends überzeugt und abgeliefert. „Dass der Westendorfer Jakob Völk am Ende eine Bronzemedaille gewinnt, ist toll. Allerdings haben wir damit auch nicht gerechnet“, so der Landestrainer. Nach seiner Ansicht hätte der Nürnberger Alex Vishniakov ins Finale kommen müssen. „Warum er in seinem vierten Kampf die Leistung nicht abrufen konnte, ist mir immer noch ein Rätsel“, betont der Nürnberger Landestrainer Alexander Michael. Für ihn sei die Niederlage am Ende gegen den Hamburger und späteren Vizemeister Julius Kock viel zu hoch ausgegangen. „Wir dürfen uns nichts vormachen. Wir müssen vieles aufarbeiten und es muss auch Veränderungen geben“, macht Marcel Fornoff deutlich. Bayern kam in der Länderwertung mit 46 Punkten nur auf Rang fünf.
Mehr Licht als Schatten sieht dagegen Matthias Baumeister. Der Nürnberger Landestrainer für den griechisch-römischen Stil sieht eine deutlich verbesserte Entwicklung. „Wir haben uns besser präsentiert als noch im Vorjahr. Sicherlich gibt es noch Defizite, wie im Fassartverhalten und auch im Bodenkampf. Da haben wir noch ordentlich zu arbeiten.“ Besonders fehlte bei einigen Akteuren die Cleverness in einigen Situationen. Gerade die Gewichtsklassen bis 55, 60 und 65 Kilo seien sehr gut vertreten gewesen. „Für Jonas Zimmermann tut es mir sehr leid. Er hat sich reingekämpft und seinen Begegnung um Bronze mit einer Wertung Unterschied knapp verloren“, so Baumeister. Trotzdem blickt der 38-Jährige optimistisch in die Zukunft. Denn mit Ole Hansen (Nürnberg Grizzlys), dem Regensburger Zimmermann und auch Maximilian Prestele (Westendorf) kämen gute Jungs in den Juniorenbereich. Mit nur 26 Punkten blieb Bayern in der Länderwertung aber hinten den Erwartungen. Südbaden (70) holte sich in der Gesamtwertung den Siegerpokal.