Die Ringer des ASV Hof waren bis in die Haarspitzen motiviert, als sie den Wiegeraum vor dem ersten Heimkampf der diesjährigen Bayernliga-Saison betraten. Nach dem Wiegen blieb zwar die Motivation, aber es kam auch ein gewisser Ärger auf. Der TV Erlangen reiste lediglich mit sieben Ringern in die Saalestadt. So siegten die ASVler bereits auf der Waage mit 40:0 Punkten. „Ich habe für vieles Verständnis, es kann immer mal etwas vorkommen, aber wir reden hier von der Bayernliga. Vereine, die sich für diese Liga anmelden, sollten über genügend Ringer verfügen, um zumindest neun Ringer aufstellen zu können“, fasst ASV-Vorsitzender Wolfgang Fleischer enttäuscht zusammen. 

Dennoch ließen sich die rund 400 Zuschauer den Auftaktkampf in der Hofer Jahnhalle nicht vermiesen und feuerten vom ersten bis zum letzten Kampf die ASV-Ringer an. Diese bedankten sich mit sehr guten Leistungen. Unter den Zuschauern nahm auch der Präsident des Bayerischen Ringerverbands, Florian Geiger, Platz, der es sich nicht nehmen ließ, diesem Kampf beizuwohnen. 

In der Klasse bis 57 Kilo waren die Gäste unbesetzt. Yakup Bozkurt wurde kampflos zum Sieger erklärt.

Im Schwergewicht erwischte Lukas Fleischer mit Johannes Hölzel, der rund 20 Kilo mehr auf die Waage brachte, wieder einen schweren Brocken. Fleischer war während des gesamten Kampfverlaufs der aktivere Ringer. In der zweiten Runde gelang es dem ASVler seinen Kontrahenten in die Bodenlage zu befördern, was ihm zwei Punkte einbrachte. Der verdiente Sieg wurde von den Fans frenetisch gefeiert. 

In der Klasse bis 61 kg ließ Rene Roth seine Klasse aufblitzen. Mit einem Grifffeuerwerk kurz nach Anpfiff schaffte sich der Hofer Ringer gegen Erik Kokeyan gleich zu Beginn des Kampfes ein ordentliches Punktepolster. Noch vor Ablauf der ersten Runde brachte der ASVler seinen Gegner in die gefährliche Lage und ließ ihn nicht mehr entkommen.

Der Hofer Trainer Fabian Rudert kämpfte in der Klasse bis 98 kg gegen Marian Gilca konzentriert. Er drängte dem Tschechen im Erlangener Trikot seinen Kampfstil auf und holte sich eine Einserwertung nach der anderen. Mit einem explosiven Angriff gelang es dem ASVler den Erlangener Ringer auf beide Schultern zu legen.

Felix Marek traf in der Gewichtsklasse bis 66 kg im Freistil auf Mohammed Khalid Dilawar. In einem hart geführten Ringkampf konnte sich der ASVler immer wieder Vorteile erkämpfen. Er ließ seinen Gegner nicht zur Entfaltung kommen und holte sich eine Zweierwertung nach der anderen. Der Kampfleiter erklärte den Hofer noch in der ersten Runde zum 16:0-Überlegenheitssieger. 

In der Klasse bis 86 kg im griechisch-römischen Stil beherrschte Maximilian Fleischer den Erlangener Neuzugang Kai Eric Krumbholz von der ersten Sekunde an. Mit schönen Runterreißern erkämpfte sich Fleischer mehrmals die Oberlage, die er nutzte, um mit Durchdrehern weitere Wertungen auf sein Punktekonto zu schaufeln. Kurz nach Anpfiff der zweiten Runde war der 16:0-Überlegenheitssieg für Fleischer perfekt. 

Ein sehr spannender Kampf entwickelte sich zwischen Alexander Ackermann und Michal Hauser im griechisch-römischen Stil bis 71 kg. Auf den ansatzlosen Standgriff, der dem Hofer vier Punkte einbrachte, wusste der Tscheche im blauen Trikot eine Antwort und glich im Laufe des Kampfs aus. Zur Pause führte der Gastringer sogar 4:5. Im zweiten Durchgang fielen auf beiden Seiten mehrere Wertungen, so dass es am Ende 9:9 stand. Die Viererwertung Ackermanns war dann das entscheidende Kriterium, so dass der Hofer zum Sieger erklärt wurde. 

Yousef Abdullah fand gegen den ausgefuchsten Hofer Freistilspezialisten Manuel Albert kein Rezept. Albert griff unentwegt an und setzte sein Gegenüber ständig unter Druck. Die Zuschauer beklatschten jede Aktion des ASVlers. Der Pausenstand von 13:0 war hochverdient. Im zweiten Abschnitt benötigte der Hofer nur noch eine Zweierwertung zum Überlegenheitssieg, was eine reine Formsache für Manuel Albert war, so dass der Kampfleiter auch ihn zum Überlegenheitssieger erklären konnte.  

Die beiden Gewichtsklassen 75 kg Freistil und Greco haben die Gäste nicht besetzt. Somit wurden Hayk Ghazaryan und Orlando Gutmann kampflos zu Siegern erklärt.