Bei den Deutschen Meisterschaften der Kadetten in Hösbach kämpfen allein vier bayerische Athleten am Sonntag um Gold. Dominik Thiel (Unterföhring), Niklas Steiner (Westendorf), Adam Leifridt (Amberg) und Mikael Golling (Aichach) können sich nach ihren großartigen Leistungen nun mit dem Titel belohnen.

Im leichtesten Limit bis 42 Kilo greift Dominik Thiel nach der Goldmedaille. Der junge Sportler des SC Isaria Unterföhring gewann gegen Deni Awtaew (Essen-Dellwig), Leon Schmidt (Urloffen) und Julius Burkhardt (Waldaschaff). Thiel ist Platz kaum noch zu nehmen, geht er doch in seinem abschließenden Duell gegen den noch sieglosen Giovanni Silvestri (Benningen) als Favorit in den Kampf.

Auch im kleinen Ringendorf Westendorf (Ostallgäu) blickt man am Sonntag gespannt auf Niklas Steiner. Nach 2021 kann das Eigengewächs des TSV erneut den Titel bei den Kadetten gewinnen. Sein Gegner im Limit bis 48 Kilo ist John Keterling (Graben-Neudorf). Allerdings hatte Steiner zu Beginn doch seine Mühe. Nur mit einem Punkt Unterschied gewann der Allgäuer gegen Milian Zámbó (Kandern) mit 10:9. Dann kam er im Turnier an, schulterte in seinem zweiten Kampf Ziya Selahattin Yildirim (Krefeld) und punktete den Potsdamer Leon Diezmann vorzeitig aus.

Ein weiterer Ringer aus dem Bezirk Schwaben dürfte ebenfalls Gold nicht mehr zu nehmen sein. Der Aichacher Mikael Golling ist im Schwergewicht (110 kg) nicht zu stoppen. Sowohl gegen Jannik Reiz (Graben-Neudof) als auch gegen Wlad Provotar (Radolfzell) blieb er technisch überlegen. Im alles entscheidenden Duell um den Titel trifft er auf den Potsdamer Jakob Kerberg, der seine beiden Kämpfe deutlich abgab.

Der vierte bayerische Athlet, der sich bereits nach tollen Auftritten noch mit Platz eins belohnen kann, ist Adam Leifridt vom RC Bergsteig Amberg. Nach den Siegen über Marc Glatt (Appenweier), Thomas Ernst (Hallbergmoos) und Aziz Golmohammadi (Potsdam) wartet im Finale der Weingartener Jeremy Weinhold. Hier muss er sich mächtig strecken, um den Badener, der mit vier souveränen Auftritten das Finale erreichte, zu stoppen. „Adam hat hier Außenseiterchancen“, ist beim hauptamtlichen Freistil-Landestrainer Marcel Fornoff die Hoffnung aber noch da. Vier Medaillen sind auf jeden Fall sicher. Dieses Ziel gab Fornoff im Vorfeld aus. Die Hoffnung auf zwei Bronzemedaillen gibt es zusätzlich. Am Sonntag bestreitet Damir Shifadugov (Nürnberg Grizzlys) das kleine Finale im Limit bis 51 Kilo gegen Finn Weiß (Aue). In der Gewichtsklasse bis 71 Kilo will sich Laurin Huber (Unterföhring) Edelmetall schnappen. Sein Gegner ist Max Brenn (Urloffen).

Richtig Pech hatte der Westendorfer Luis Wurmser. Im entscheidenden Kampf gegen den Rimbacher Felix Schmitt führte der Allgäuer wenige Sekunden vor Schluss mit 10:8, ehe er sich die Butter vom Brot nahm und nach einer Viererwertung den Kampf noch abgab. Dabei hätte ihm ein Remis gereicht: „Das ist so schade und ärgerlich für Luis“, attestiert Marcel Fornoff dem Westendorfer einen starken Auftritt. Weil sich Wurmser auch noch am Knie verletzte, ringt er statt um Bronze am Sonntag um Platz fünf und sechs. „Luis hat mich von allen bayerischen Athleten am meisten beeindruckt“, so der Freistil-Landestrainer. Insgesamt habe er ein gutes homogenes Team. „Alle unterstützen sich gegenseitig, auch die Eltern sind eifrig dabei.“