Hösbach ist am kommenden Wochenende Mekka des deutschen Ringkampfsportes. Denn in Unterfranken geht das DRB-Kaderturnier über die Bühne. Insgesamt haben die Landesorganisationen knapp 140 Teilnehmer gemeldet. Ob allerdings alle auf die Matte gehen, steht auf einem anderen Blatt Papier. Der Bayerische Ringer-Verband hat elf Freistiler und zehn Griechisch-Römisch-Spezialisten nominiert.

Deutsche Meisterschaften bei den Männern und Frauen finden wie schon 2020 keine statt. Aufgrund der aktuellen Situation und den niedrigen Inzidenzen hätten durchaus nationale Titelkämpfe stattfinden können. Nun gibt es eine „inoffizielle Meisterschaft“, bei dem vordergründig die Bundestrainer auf die Athleten schauen werden. „Sie werden sich genau ein Bild verschaffen, in welchem Zustand die Ringer sind. Eventuell ergibt sich vielleicht noch die Chance, sich dem Bundestrainer für weitere Aufgaben zu empfehlen“, verweist Marcel Fornoff, hauptamtlicher Landestrainer für den Freistil im Bayerischen Ringer-Verband auf noch zwei internationale Highlights nach den Olympischen Sommerspielen: Die U23-WM in Belgrad und die Männer-WM in Oslo.

Beim genauen Betrachten der Teilnehmerlisten ist auch Fornoff nicht entgangen, dass die Anzahl an Sportlern doch ziemlich gering ist. Auch Bayern ist davon nicht verschont. So fehlen Tim Stadelmann (Nürnberg), und Ergün Aydin (Hallbergmoos). Verletzungsbedingt müssen sogar Eduard Tatarinov (Burghausen) und Andreas Walter (Unterföhring) passen. Weil bei den Freistilern im leichtesten Limit, also bis 57 Kilo, nur Niklas Stechele antritt, bleibt dieses Klasse unbesetzt und der Westendorfer startet in der nächsthöheren Gewichtsklasse. „Ich habe eine sehr junge Mannschaft, mit vielen Junioren“, so Marcel Fornoff. Nach Rücksprache mit Bundestrainer Marcel Ewald gönnt man dem EM-Silbermedaillengewinner von Dortmund, Johannes Mayer (Kelheim) eine Wettkampfpause. Somit fehlt ein weiterer Leistungsträger in Hösbach. Allerdings gibt der BRV-Coach und Bundesstützpunktleiter von Nürnberg Mansur Dakiev aus Burghausen eine Chance sich zu beweisen. „Es ist erlaubt, Sportler auch ohne deutschen Pass, die in Bayern ringen, aufzustellen“, begründet Fornoff seine Entscheidung damit, den Burghauser in Hösbach deshalb auflaufen zu lassen, weil er mit seinen Leistungen ins Blickfeld geraten ist.

Bei den Griechisch-Römisch-Spezialisten fehlt beispielsweise Hannes Wagner (AC Lichtenfels). Selbst Ramsin Azizsir (SV Wacker Burghausen) ist im Vorfeld nicht aufgeführt. Patric Nuding, Bundesstützpunkttrainer für den griechisch-römischen Bereich, wird die Athleten in Hösbach betreuen.

Freistil:

61 kg: Niklas Stechele (TSV Westendorf), Robert Molnar (SC Anger), Daniel Walter (SV Johannis Nürnberg)
65 kg: Enes Akbulut (ASV Hof), Magomed Kartojev (SC Oberölsbach)
70 kg: Adrian Barnowski (SV Johannis Nürnberg), Mansur Dakiev (SV Wacker Burghausen)
74 kg: Marcel Berger (SpVgg Freising), Alexander Michael (SV Johannis Nürnberg)
79 kg: Jakob Rottenaicher (SV Wacker Burghausen)
97 kg: Yusuf Senyigit (SV Johannis Nürnberg)

Griechisch-Römisch:

60 kg: Fabian Schmitt (SV Wacker Burghausen)
63 kg: Christopher Kraemer (TSV Westendorf), Christian Gregor (SC Oberölsbach)
72 kg: Mahsun Ersayin, Idris Ibaev (beide SV Wacker Burghausen)
77 kg: Roland Schwarz, Michael Widmayer (beide SV Wacker Burghausen)
82 kg: Thomas Kramer (AC Penzberg), Simon Öllinger (SC Anger)
97 kg: Markus Lederer (SV Mietraching)