Es ist ein Rückschritt in Corona-Zeiten. Diese Meldung stimmt nicht hoffnungsvoll. Die Deutschen Einzelmeisterschaften der Männer und Frauen werden auch 2021 nicht stattfinden. Das entschied das Präsidium des Deutschen Ringer-Bundes bei seiner Sitzung. Die nationalen Titelkämpfe hätten in Frankfurt/Oder (Freistil) und Düren (Griechisch-Römisch) stattgefunden. Beide Vereine hatten schon 2020 die Meisterschaften anvisiert. Auch im vergangenen Jahr mussten die Deutschen Meisterschaften Corona-bedingt abgesagt werden.

Der Bayerische Ringer-Verband könne die Beweggründe für die Absage nachvollziehen und akzeptiert diese auch uneingeschränkt, sagte Vizepräsident Sport Florian Geiger. „Leider ist es aktuell tatsächlich nicht in allen Bundesländern möglich, zumindest die Sportler des Landes- und der Bundeskader adäquat mit Trainingsangeboten zu versorgen. Somit wäre die Konkurrenz zu klein um eine Deutsche Meisterschaft, die diesen Namen auch verdient, durchzuführen.“  In den zurückliegenden Monaten sei es sukzessive möglich gewesen, die Trainingsgruppen und die Trainingsbeteiligung an den Landesstützpunkten und dem Bundesstützpunkt auszubauen. Derzeit werde gerade das BRV-Hygienekonzept „Zurück auf die Bayerischen Matten“ überarbeitet, um den nächsten Schritt der Öffnung für das Ringen in Bayern bestmöglich und verantwortlich umzusetzen.  

„Wir hätten uns natürlich eine Durchführung der Meisterschaften gewünscht und wären dazu auch bereit gewesen an einer zentralisierten Meisterschaft, bei der sich die Athleten in einer sogenannten „Blase“ aufgehalten hätten, teilzunehmen. Auch die Mehrkosten in Form einer möglichen Umlage hätten wir dazu in Kauf genommen. Denn gerade die Frauen und Männer der zweiten und dritten Reihe hinter den Topathleten aus den Bundeskadern hatten seit Pandemiebeginn keine Möglichkeit Wettkampfpraxis zu sammeln“, führte Geiger aus. Auch die Juniorinnen und Junioren, die im vergangenen Jahr erstmals der nächsten Altersklasse zugeordnet wurden, haben bislang noch keinerlei Gelegenheit gehabt sich mit der notwendigen Wettkampfhärte bei den Männern und Frauen vertraut zu machen und in dieser Altersklasse anzukommen. Das sei besonders dramatisch, da dies ja auch die Athleten sind, die perspektivisch Deutschland bei den Olympischen Spielen 2032 vertreten sollen.

Das BRV-Leistungssportpersonal erörtert aktuell bereits verschiedene Szenarien, wie man die ausgefallene Meisterschaft und den Trainingsrückstand für die bayerischen Athleten kompensieren könnte, um den internationalen Anschluss auch weiterhin im Fokus zu haben. Als nächstes Ziel gilt es nun die Vorbereitung für die nationalen Titelkämpfe im Juniorenbereich voranzutreiben. Dazu wird es ein Nominierungssystem über Trainingswettkämpfe geben. Das Leistungssportpersonal wird die Vereine demnächst dazu informieren und den Ablauf erörtern. Florian Geiger abschließend: „Bis dahin gilt es für alle bayerischen Sportlerinnen und Sportler ihre physischen Grundlagen weiterhin individuell auszubauen und gesund zu bleiben.“