Die Absagen für eine Nichtteilnahme an der kommenden Ringersaison häufigen sich seit Tagen. „Ich habe Verständnis für die Absagen, die Unsicherheiten und zum Teil fehlenden Perspektiven der Vereine. Allerdings kommen zum Teil neue Probleme auf. Vereine, die ringen, haben jetzt einen erheblichen organisatorischen Mehraufwand“, so Jens Heinz, Ligenreferent des BRV.
In der Bayerischen Oberliga wird es zum jetzigen Stand nicht mehr sechs, sondern fünf Teams geben. Der SC Anger hat in einem Schreiben an BRV-Vizepräsident Florian Geiger und Ligenreferent Jens Heinz mitgeteilt, dass die Oberbayern aufgrund der immer noch vorliegenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie heuer nun doch nicht am Ligabetrieb teilnehmen werden. „Leider sind aus unserer Sicht zu viele Punkte nicht so gelockert worden, dass es für uns ein einigermaßen vertretbarer Wettkampfbetrieb möglich wäre“, so Abteilungsleiter Reinhard Hogger. Die Entscheidung sei ihnen nicht leicht gefallen.
In der Gruppenliga-Süd wird der TSV Diedorf nicht antreten können. „Wir haben das vom BRV zugegangene Hygienekonzept geprüft und mit unseren lokalen Gegebenheiten abgeglichen. Leider erlauben uns die Hygienevoraussetzungen keinen Wettkampfbetrieb, was auch leider unserer Hallensituation geschuldet ist“, macht Thomas Wetzel, stellvertretender Abteilungsleiter, dabei auf wichtige Punkt aufmerksam: Nur 20 Personen dürfen maximal in die Halle. Statt der vorgeschriebenen fünf Umkleidekabinen, hat Diedorf nur deren zwei. Duschen ist weiter verboten. Aufgrund der Hallengröße ist keine Zonierung möglich und es gibt keine getrennten Ein- bzw. Ausgänge.
Neben dem Aus des TSV Aichach wird auch die Kampfgemeinschaft Südthüringen nicht an der Bayernliga-Runde teilnehmen. Die Entscheidung sei den Verantwortlichen gewiss nicht leicht gefallen. In einem Schreiben an den BRV gehen sie dabei auf zwei wesentliche Punkte ein, die Kämpfe in der Dreifelderhalle unmöglich machen. Die Auflagen sind extrem. Sollte der Verein Auflagen nicht erfüllen, ist ein Bußgeld von 5.000 Euro zu bezahlen. Da nur maximal 75 Zuschauer auf drei Tribünen zugelassen sind, winken auch hier Oliver Wünsch (Vorsitzender) und Andre Schedler (Geschäftsführer) vom AV Jugendkraft Concordia Zella-Mehlis ab. „Im vergangenen Jahr konnten wir zu den Heimkämpfen fast immer über 300 Zuschauer begrüßen. Wir müssten somit 200 Zuschauern sagen, sie dürfen nicht in die Halle, dass das Kontingent erschöpft ist“, sagen beide unisono.
„In der aktuellen Corona-Lage gibt es einfach zu viele Fragezeichen, um vernünftig für die Saison planen zu können“, so der Zweite Vorsitzende des AC Penzberg Bernd Dürr. Von daher haben die Bayerisch-Felser entschieden, heuer nicht an der Mannschaftsrunde mit ihren drei Teams teilzunehmen. Entscheidend für das Aus in Corona-Zeiten ist auch der finanzielle Aspekt. Der ACP wollte seine Gönner und Sponsoren nicht in die Enge treiben. Dennoch soll die Absage in diesem Jahr nicht einem Rückzug gleichzusetzen sein: „Die Situation ist natürlich absolut unbefriedigend für unsere Sportler und Fans, das ist uns allen bewusst, aber manchmal braucht es leider unpopuläre Entscheidungen. Wir gehen nun sozusagen einen Schritt zurück, um dann aber weitere Schritte nach vorn zu machen“, so Bernd Dürr. Der AC Penzberg feiert im Juni 2021 das 125-jährige Jubiläum. Neben einem großen Ringerturnier und einer Jubiläumsparty soll es auch eine Vereinsolympia der Penzberger Vereine geben.