Der TSV Westendorf verliert für die kommende Oberliga-Saison eine wichtige Stütze. Freistilspezialist Niklas Stechele schließt sich in der Bundesliga-Runde 2020/2021 dem unterfränkischen Club SC Siegfried Kleinostheim an. Nach Christopher Kraemer, der in dieser Saison seine Ringerstiefel bereits für die Red Devils Heilbronn schnürte, verlässt nun ein weiteres Eigengewächs den Verein.

„Ich möchte mich weiterentwickeln, auch wenn es schon etwas schmerzt, meine gewohnte Umgebung zu verlassen. Aber es ist der beste Weg für mich“, sagt der 19-jährige DRB-Kaderathlet des Deutschen Ringer-Bundes. Stechele selbst hatte zahlreiche Anfragen, denn deutsche Spitzenringer sind in der Bundesliga heiß umworben. Für Niklas Stechele war es allerdings ein langer Entscheidungsprozess, ein Für und Wider. Doch schlussendlich waren es die Warrios aus dem Raum Aschaffenburg, die die Vereinsverantwortlichen des TSV Westendorf und besonders den Kaderathleten überzeugten. „Niki hat eine unglaubliche Entwicklung genommen. Er hat den nächsten Schritt gemacht. Uns war klar, dass es immer schwerer werden würde, ihn zu halten. Von daher war und ist es uns wichtig, dass er auch bei einem Verein gut unterkommt“, sagt TSV-Vorstand Robert Zech und verweist dabei im gleichen Atemzug auf das faire Miteinander und den Dialog mit den Verantwortlichen aus Kleinostheim. Denn die Warrios wollen die Plattform Bundesliga nicht nur den ausländischen Legionären bieten. „Niklas findet bei uns ein familiäres und ehrliches Umfeld. Hier kann er sich sportlich wie auch menschlich entwickeln. Durch die Nähe von seinem Studienort in Heidelberg bietet es sich gut an. Er hat kurze Wege zum Team“, sagt Kleinostheims Vorstandsvorsitzender Thomas Sokolowski. Selbst Freistil-Bundestrainer Jürgen Scheibe befürwortet den Wechsel Stecheles in die deutsche Eliteliga. Es sei eine sehr gute Entscheidung. Nur so könne er weiterkommen. Mit Horst Lehr und Viktor Lyzen hat Niklas Stechele adäquate Trainingspartner in Heidelberg. „Ich bin mir sicher, dass wir sehr viel Freude an ihm haben werden“, betont Jürgen Scheibe.

Unterdessen verliert der TSV Westendorf einen absoluten Punktegaranten. In der abgelaufenen Oberliga-Runde blieb Niklas Stechele ungeschlagen, gewann alle seine Kämpfe zum Teil technisch überlegen. „Sicherlich ist es sehr schade, aber wir verstehen die Entscheidung, können sie nachvollziehen“, sagt Cheftrainer Klaus Prestele. „Er braucht eine sportliche Herausforderung und in Kleinostheim wartet ein gesunder Verein auf ihn.“ Abteilungsleiter Thomas Stechele ergänzt: „Kleinostheim hat sich um ihn am meisten bemüht, sie haben ein gutes Trainingsgespann und ein professionelles Umfeld. Das hat dort alles Hand und Fuß.“

Im September startet die neue Bundesliga-Saison. In Kleinostheim wird Stechele im Limit bis 57 und 61 Kilo im Freistil seine Einsätze bekommen. Doch zuvor liegt der Fokus bei der intensiven Vorbereitung auf die im April stattfindenden nationalen Titelkämpfe der Junioren im hessischen Rimbach. Bei Einzelmeisterschaften wird der Allgäuer weiterhin für den TSV Westendorf starten. Fest im Blick hat Stechele zudem die WM und EM 2020.