Schon vor dem Kampf feierten die Westendorfer Fans ihre Ringer. Der Auswärtskampf gegen die Grizzly Nürnberg war der Saisonhöhepunkt für die treuen Anhänger des Bundesligisten, die mit einem Fanbus in die Norisstadt aufbrachen. Dass am Ende eine deutliche 7:29-Niederlage gegen die Franken auf der Anzeigentafel stand, sorgte in keinster Weise für schlechte Stimmung bei den Ostallgäuern.
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„Unsere Fans waren richtig bärig drauf. Die Halle war in Westendorfer Hand. Da haben die Nürnberger aber geschaut“, wirkt Abteilungsleiter Thomas Stechele nach der Niederlage ganz und gar nicht geknickt. Auch Michael Heiß war völlig baff: „Unsere Fans sind auch begeistert, wenn wir jetzt nicht siegreich sind. Es sind einfach die besten Fans der Liga.“
Überhaupt nicht in Bestaufstellung trat der TSV bei den Grizzlys an. Murazi Mchedlidze, Christopher Kraemer und Christian Stühle sind verletzt und konnten nicht auflaufen. Mit sieben eigenen Ringern ging es auf die Matte. Nedyalko Petrov stand im ersten Duell bis 57 Kilogramm bereits nach 4:10 Minuten als Sieger fest. Der Bulgare punktete Marcel Sandeck vorzeitig aus. Patrick Riedler (130 kg) hielt lange den Kampf gegen den 16 Kilogramm schwereren Tobias Nendel offen. Erst in den Schlusssekunden drehte der Grizzly-Akteur mit drei Durchdrehern auf und entschied den Kampf mit 15:7-Wertungspunkten für sich. Keine Chance hatte Niklas Stechele (61 kg) gegen Stoyan Iliev, der den DRB-Kaderathleten technisch überlegen bezwang. Den zweiten Sieg des Abends holte Daniel Gastl im Halbschwergewicht. Mit 10:0 gewann er gegen Philipp Vanek. Im letzten Kampf vor der Pause hatte der Nürnberger Deniz Menekse leichtes Spiel gegen Daniel Joachim. Für die Nachwuchshoffnung des TSV war die Begegnung nach 2:55 Minuten vorzeitig beendet.
Nach der Pause drehte der Gastgeber mächtig auf, bedingt auch dadurch, da der TSV nicht mehr konkurrenzfähig war. Lennart Wunderlich (86 kg) verlor gegen Marc Pöhlmann auf Schulter. Filip Novachkov musste sich im Limit bis 71 Kilogramm Tim Stadelmann mit 0:9-Wertungspunkten geschlagen geben. Auch Michael Heiß hatte an diesem Abend Sven Dürmeier nichts entgegen zu setzen: Verletzungsbedingte Aufgabe des Westendorfers. Die Niederlage des TSV war damit längst besiegelt. In den abschließenden Duellen bis 75 Kilogramm waren die Gäste ebenfalls auf verlorenem Posten. Maximilian Goßner hatte mit Alexandru Biciu den amtierenden U23-Vizeweltmeister zum Gegner. Mit 0:8 gab er den Kampf ab. Simon Einsle verlor noch gegen den türkischen Europameister Soner Demirtas. „Wir haben einen guten Kampf gemacht, uns nicht abschlachten lassen“, geht der Blick für Thomas Stechele und die mitgereisten Fans bereits nach vorne. „Wir freuen uns jetzt den amtierenden deutschen Mannschaftsmeister Burghausen in eigener Halle begrüßen zu dürfen“, fügt Michael Heiß noch hinzu, bevor sich die Ringer wieder von ihren Anhängern feiern ließen.