Liebe Sportfreunde,

liebe Kampfrichterkollegen,

wie bereits im letzten Jahr angekündigt, hat die UWW zum Jahreswechsel Regeländerungen vorgenommen. Diese Regeländerungen betreffen mit Masse das griechisch-römischen Ringen, hat jedoch auch Einfluss auf das Freistil-Ringen. Trotzdem auch als gute Nachricht: bei den Punktebewertungen sind keine Regeländerungen erfolgt. Der DRB hat entschieden, mit sofortiger Wirkung die Regeländerungen zu übernehmen. Ebenso möchte der BRV diese mit übernehmen, damit wir unsere Sportler bestmöglich auf die Deutschen Meisterschaften vorbereiten können.

Nun zu den Regeländerungen:

1. Die Regeländerung im griechisch-römischen Stil erfolgt aus folgenden Gründen:

• GR muss aktiver, offensiver und dynamischer werden

• Aktives Ringen ist der Schlüssel um Ringer zu Angriffen und Techniken zu animieren

• Offensives Ringen wird/soll belohnt werden

• Ringer, die keine Angriffe ausführen, werden dafür nicht belohnt

• Negatives Ringen wird nicht mehr toleriert, sondern ab sofort bestraft

• Zuschauer sollen alle Facetten des GR-Ringens erleben.

2. Um dies zu erreichen wurden die Regel in den folgenden Punkten angepasst:

• Verwarnungen werden nur noch mit einem (1) Punkt für den Gegner geahndet

• Stand-Ringen ist wesentlicher Bestandteil des GR

• Unterbrechungen bezüglich Passivität werden begrenzt, um genügend Zeit für Stand-Ringen zu ermöglichen

• Angeordnete Bodenlage nur dann, wenn beide Ringer im Stand ähnlich passiv sind

• Nur eine angeordnete Bodenlage bei Passivität pro Kampfabschnitt möglich

• Neue Durchführung der angeordneten Bodenlage (auf dem Bauch liegend)

• Negatives Ringen soll auf diese Weise sofort verhindert werden

• Passivitätsermahnungen werden verständlicher für alle am Kampf beteiligten.

3. Wie stellt sich die UWW nun das Ringen im griechisch-römischen Stil vor?

GR soll offensiv und aktiv gerungen werden. Man möchte von den Ringern Aktionen und Griffe sehen. Diese können überwiegend nur aus der Standposition in der „Aufziehhaltung“ vorbereitet und anschließend durchgeführt werden. Das blockieren des Gegners mit der Armklammer ohne daraus eine Wertung zu machen oder ähnliches wird als negatives bzw. passives Ringen angesehen und zählt nicht zum aktiven Ringen (Kriterien folgen). Die Kampfrichter sind deshalb angewiesen die aktive Ringweise von den Ringern einzufordern und ggf. den Kampf zu unterbrechen und den Ringern ihr Fehlverhalten zu erklären.

4. Was versteht die UWW unter negativem Ringen?

Grundsätzlich versteht die UWW darunter das Vermeiden von offenem Ringen durch:

  • Finger fassen,
  • Offensives Stoßen nach Außen (Pushing) – 

Präzisierung der Regel für das “Raustreten” im Standkampf in beiden Stilarten:

(…) Wenn ein Ringer seinen Gegner absichtlich auf die Schutzzone stößt ohne eine bedeutende Technik/Aktion, erhält dieser nicht länger 1 Punkt. Macht er dies ein zweites Mal bekommt er eine Verwarnung und der Gegner erhält einen Punkt,

  • Kopf auf die Brust des Gegners auflegen,
  • Blockade/drücken des Gegners mit den Händen ins Gesicht während einer versuchten Aktion (Aufziehen im Stand),
  • Blockieren des Gegners mit beiden Händen (Arm/Arm – Arm/Körper – Halten derArmklammer ohne Aktion o. ä.),
  • Flüchten (Matten-/Griffflucht) und
  • Brutalität oder zu hartes Ringen.

5. Was versteht die UWW unter passivem Ringen?

a. Die Kriterien für Passivität lauten:

  • ausweichen von Attacken ohne Konterattacken zu setzen
  • halten der Handgelenke seines Gegners ohne eine Aktion zu starten
  • Angriffe ohne einen direkten Kontakt mit dem Gegner
  • die ursprüngliche Position einnehmen - direkt nach dem Start einer eigenen Aktion
  • vorgetäuschte Aktionen
  • Ausweichen in die rote Zone und dort verbleiben (vor allem Freistil Beinabwehr nach außen)
  • Ringer ist nicht in der Lage im Zentrum zu bleiben
  • seinen Gegner in der roten Zone fixieren
  • kein Aufziehen obwohl eine gute Position vorhanden ist und
  • defensives Ringen

 b. Wie ist künftig die Durchführung der Passivität im griechisch-römischen Stil?

  • 1. Passivität im Kampf (egal welcher Ringer), der aktive Ringer erhält 1 Punkt und kann zwischen Standkampf und Bodenkampf wählen. 1. Passivität in einem Kampf darf nicht vor Ablauf von 2:00 min erfolgen.
  • 2. Passivität im Kampf (egal welcher Ringer), der aktive Ringer erhält 1 Punkte und kann zwischen Stand- und Bodenkampf wählen. 2. Passivität in einem Kampf darf nicht vor Ablauf von 04:30 min erfolgen.
  • 3. und mehr Passivitäten in einem Kampf (egal welcher Ringer), der aktive Ringer erhält 1 Punkt ohne Unterbrechung des Kampfes.

c. Was wird nicht als Passivität angesehen?

Beispiel 1:

Ein Ringer erzielt viele Punkte im Laufe des Kampfes. Es ist keine Passivität, wenn ein Ringer dann komplett defensiv ringt.

--> Dies fällt unter negatives Ringen. Der Ringer erhält dafür eine Verwarnung und sein Gegner einen Punkt!

Beispiel 2:

Nachdem ein Ringer Punkte erzielt hat, wird der Gegner für eine kurze Zeit offensiver.

--> Passivität ist keine Momentaufnahme. Der Verlauf des gesamten Kampfes muss berücksichtigt werden.

Beispiel 3:

Ein Ringer verliert Punkte, er ringt aber weiter offensiv.

d. Was wird als nicht aktiv angesehen?

Beispiel 1:

Ringen ohne Aktionen

--> Kampfrichter muss die Ringer auffordern offen und aktiv zu kämpfen

Beispiel 2:

Der Ringer ist in einer guten Position (z. B. aufziehen), nutzt diesen Vorteil aber nicht für eine Aktion

Beispiel 3:

Ringer simuliert Aktivität, aber er will seinen Gegner tatsächlich nur kontrollieren

6. Wie erfolgt die Einnahme der neuen angeordneten Bodenlage?

a. Einnahme durch den Untermann:

  • Liegt im Zentrum auf dem Bauch
  • Arme nach vorne ausstrecken, Beine nach hinten ausstrecken
  • Arme und Beine dürfen nicht gekreuzt sein
  • Hände und Füße müssen die Matte berühren
  • Der Obermann darf nicht blockiert werden

b. Einnahme durch den Obermann:

  • Beide Knie seitlich vom Untermann auf der Matte
  • Beide Hände auf den Rücken des Gegners ohne jegliche Verzögerung

c. Nach dem Start in der Bodenlage:

Der Untermann darf folgende Abwehraktionen durchführen:

  • Er darf aufstehen nachdem der Kampfrichter angepfiffen hat
  • Er darf sich im Rahmen des Regelwerks verteidigen

Der Untermann darf nicht:

  • Wegspringen, flüchten oder “schwimmen” solange der Obermann eine Aktion durchführt
  • Der Untermann darf sich nicht verschließen mit den Armen, Ellbogen und den Knien
  • Die Beine zur Verteidigung nutzen (anwinkeln oder nach oben treten)

Sollten Sie/Ihr weitere Fragen haben, so bitte ich darum per E-Mail kontaktiert zu werden.

Bis dahin wünsche ich uns allen ein erfolgreiches Sportjahr 2018

Mit sportlichen Grüßen,

Björn Goller

 

Downloads:

 

Aktuelles aus den Bezirken

  • Heimische Nachwuchsringer bei Tallinn Open in Estland

    Als Belohnung für ihre tollen Leistungen auf den Bayerischen und Deutschen Meisterschaften in den vergangenen Jahren bekamen am vergangenen Wochenende die beiden heimischen Nachwuchsringer Sebastian Gröbner (TSV Trostberg) und Maximilian Hinterstoißer (SC Anger) die Chance, sich unter den Augen...

  • Bezirkspokal in Mittelfranken geht in eine neue Runde

    Der Bezirkspokal im Bezirk Mittelfranken geht in eine weitere Runde. Beim Listenführerlehrgang wurde die Auslosung der ersten Runde vollzogen. Dabei kommt es zu folgenden Begegnungen: TSV Weißenburg – SC 04 Nürnberg WKG Unterdürrbach/Schonungen – Nürnberg Grizzlys TSV Zirndorf – TSV Burgebrach SC...

  • Listenführerlehrgang in Röttenbach

    Ein Listenführerlehrgang des Bayerischen Ringer-Verbandes hat jüngst in Röttenbach stattgefunden. Im Bereich der Schulung ging es um den Aufbau und die Nutzung der Hardware und was dabei zu beachten ist. Dabei stand auch das Durchspielen von kniffligen Situationen bei einer Veranstaltung im Fokus. Vor...

  • Eindrucksvoll: Burghauser Ringer bestätigen bei Thor Masters ihre Formkurve

    Seit jeher dienen dem Deutschen Greco-Nationaltrainer Michael Carl und seinem Trainerstab die im dänischen Nykøbing Falster ausgetragenen Thor Masters als Gradmesser der Leistungen vor den anstehenden großen internationalen Turnieren. Doch geht es heuer nicht "nur" um die Teilnahme an...

  • Westendorfer Niklas Stechele nach Japan eingeladen

    Der Westendorfer Niklas Stechele ist vom Deutschen Ringer-Bund zu einem Lehrgang nach Tokio eingeladen worden. Zwei Wochen lang wird er mit den besten japanischen Topathleten auf der Matte stehen. Neben Stechele, als einzigen bayerischen Athleten, hat Freistil-Bundestrainer Jürgen Scheibe noch...

Facebook

Kontakt

Telefon                   +49 (0) 89/15702-370                Geschäftszeiten:
     Telefonzeiten   Mo - Do 9-12 Uhr
Email   gs@brv-ringen.de   Freitags geschlossen
         

Parteiverkehr NUR mit Absprache bzw. terminlicher Vereinbarung möglich!

 

 

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok