Albert, erst Mal herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Vorsitzenden des Ringerbezirks Oberbayern. Du trittst ja als Nachfolger einer aktiven Legende – Erich Stanglmaier – an. Wie stellst Du dir die zukünftige

        Arbeit im Bezirk vor bzw. wo siehst Du die Schwerpunkte für die nächsten 4 Jahre:

 

       Danke für die guten Wünsche. Die Nachfolge von einem Erich Stanglmaier ist sicherlich eine Herausforderung und mit Mustafa Durak und Max Pielmaier haben sich noch zwei weitere verdiente Funktionsträger zurückgezogen. Mit einem gut zusammenarbeitendem Team, das wir breit aufgestellt haben, wollen wir aber die Aufgaben angehen. Schwerpunkte sind sicher die Unterstützung aller Bezirksvereine und das Erarbeiten von breitensportlichen Konzepten für die Nachwuchsgewinnung.

 

         Du hast eine interessante Mannschaft aus erfahrenen und ganz neuen jungen Leuten zusammengestellt. Was sind Deine Erwartungen an dieses Team.

 

       Wie schon gesagt, erwarte ich mir eine rege Zusammenarbeit, bei der jeder aus seinem Bereich Ideen einbringt. Ein jahrzehntelanger Erfahrungsschatz unseres Kassiers Ewald Greif wird hier ebenso hilfreich sein wie z.B. die frischen Ideen eines Emil Nefzger, der sich ja mit seiner couragierten Antrittsrede schon die ersten Sporen verdient hat. Ich sehe mich mehr als Organisator der Mannschaft.

 

           Der Ringsport hat derzeit eine erhöhte Aufmerksamkeit und erhält auch einen in den letzten Jahren nicht gekannten Zuspruch quer durch alle sportlichen und gesellschaftlichen Schichten. Aber um auch weiterhin olympisch zu bleiben werden Erneuerungen eingefordert. Wo siehst du hier Möglichkeiten und wo kann der Bezirk sich hierbei einbringen.

 

       Neuerungen vom Bezirk her zu initiieren ist wohl schwierig, bis unmöglich. Wir werden aber gerne auf BRV-Ebene zu diesem Thema mit diskutieren. Die öffentliche Aufmerksamkeit sollten wir aber unbedingt nutzen, so z.B. durch ein weiteres Vorantreiben der Olympia-Unterschriftenliste. Auch die DRB-Aktion zum bundesweiten Ringertag am 25. Mai ist gut gedacht. Allerdings ist der Tag wegen des Champions-League-Finales wohl eher schwierig.

 

             Was ist Dein Plan für die ersten 100 Tage deiner Amtszeit bzw. wo siehst du die größten Defizite die   

              schnellstens behoben werden müssen.

 

      Wir müssen uns jetzt erst mal einarbeiten und die vollständige Übergabe der Geschäfte abwickeln außerdem will ich die Arbeit im BRV-Verbandsausschuss kennenlernen. Im Juli gibt es ja auch Neuwahlen im BRV. In Sachen "Ringen für Olympia" planen wir mit dem Bezirk die Teilnahme am Münchner Sporttag. Hier wollen wir kräftig die Werbetrommel rühren.

 

       Es sterben immer mehr Vereine bzw. Ringerabteilungen jüngstes Beispiel ist die Ringerabteilung des TSV Miesbach wo es derzeit wirklich nicht gut aussieht. Wo siehst Du Möglichkeiten den Trend zu stoppen bzw. wieder mehr aktive –vor allem im Nachwuchsbereich- zu generieren. Und wie und wo kann aus Deiner Sicht die Bezirksleitung hier unterstützen.

 

      Die Situation in Miesbach ist wirklich schwierig und wir werden hier schnell versuchen Gespräche zu führen. Klar ist aber auch, dass ein Verein nur überleben kann, wenn sich vor Ort genügend Leute finden, die Verantwortung und Arbeit übernehmen. Vom Bezirk bzw. Verband her wäre es aber möglich Leute für ein Training an den Schulen abzustellen. Optimal wäre dies in Zusammenhang mit einem "Freiwilligen Sozialem Jahr" (FSJ) oder für Studenten im Praxissemester. Dass es durch die Arbeit an Schulen und in der Ganztagsbetreuung auch anders geht zeigt die Wiederbelebung der Vereine AC Armin und TSV 1860 München. Ringen muss einfach daran arbeiten, sich breitensportlicher aufzustellen - dann ergibt sich die Spitze ganz von selbst.

 

       Danke für das Gespräch und ein goldenes Händchen für die Zukunft