Rückblende: Im ersten Heimkampf des ASV Hof, dem zweiten Kampf in der gerade begonnenen Bayernliga-Saison, tritt der TV Erlangen mit gerade mal sieben Ringer in Hof an. Die rund 400 Zuschauer sahen am Ende nur sieben Einzelkämpfe und das Ergebnis von 40:0 aufgrund fehlender Ringer stand bereits auf der Waage fest. Ab diesem Zeitpunkt trat der TV Erlangen immer komplett oder ohne einen, laut Reglement erlaubten, fehlenden Ringer an. Dabei wurden bislang 17 aktive Ringer eingesetzt.

Zurück in die Gegenwart: Am vergangenen Samstag reiste das Team um Trainer Fabian Rudert, begleitet von rund 15 ASV-Fans, nach Erlangen. Auf der Waage dann die Ernüchterung. Auf der Aufstellung des TV Erlangen standen nur acht Ringer. Ein weiterer Ringer hatte Übergewicht. „Eine Mannschaft besteht aus zehn Ringern, von denen neun antreten und acht das vorgeschriebene Gewicht haben müssen“, zitiert der Hofer Trainer die Richtlinien des Bayerischen Ringerverbands. „Wir rechneten natürlich mit einem Sieg hier in Erlangen, aber nicht auf diese Art und Weise“, so Rudert weiter.

Im später stattfindenden Mannschaftskampf kamen am Ende nur fünf tatsächliche Einzelkämpfe zu Stande. Erlangen besetzte zwei Gewichtsklassen nicht, der ASV Hof musste die 66 kg-Klasse leer lassen. Darüber hinaus gaben zwei Ringer des TV Erlangen den Kampf im Vorfeld auf und ließen sich von ihren Hofer Gegner freiwillig auf beide Schultern legen.
Vorsitzender Wolfgang Fleischer ärgert sich: „Ich habe großes Verständnis, wenn Mannschaften Personalprobleme haben. Das kann jeden Verein treffen. Nur hat dies für mich schon einen gewissen Geschmack. Gerade gegen den ASV Hof tritt Erlangen, weder im Vorkampf, noch im Rückkampf, nicht komplett an. In den anderen bisher sieben ausgerichteten Kämpfen stellt Erlangen eine Mannschaft. Mir geht es um das Ringen im Allgemeinen. Ringen ist eine tolle Sportart, die viele Menschen begeistern kann, wie man bei unseren Heimkämpfen unschwer sieht. Mir haben unsere Fans leidgetan, die extra nach Erlangen gereist sind, um einen Bayernliga-Kampf zu sehen. Ich bin maßlos enttäuscht“.